Dokumentarfilm mit The National: „Mistaken For Strangers“

Nicht ohne meinen Bruder

Matt und Tom Berninger sind Brüder, aber grundverschieden. Matt ist Rockstar, Tom macht Amateurfilme und lebt bei seinen Eltern. Was passiert, wenn beide mit Matts Band The National auf Tour gehen, zeigt der Film „Mistaken for Strangers“.

Die Band The National besteht aus zwei Brüderpaaren. Und dann gibt es da noch den Sänger Matt Berninger. Der hat zwar auch einen Bruder, doch der ist nicht in der Band.

Slacker, Filmemacher, Roadie

Tom Berninger ist neun Jahre jünger als Matt und so etwas wie das schwarze Schaf in der Familie. Er ist arbeitslos und wieder bei seinen Eltern eingezogen. Er weiß nicht so recht, wohin mit seinem Leben. Als Filmemacher hat er sich schon versucht und ein paar trashige Horrorstreifen produziert.

Als The National 2010 mit ihrem Album „High Violet“ auf Tour gehen, fragt Matt seinen Bruder Tom, ob er nicht als Roadie mit dabei sein will. Außerdem könnte er seine Kamera mitnehmen und unterwegs auch ein bisschen filmen. Was sich zunächst ganz gut anhört, entpuppt sich schnell als Problem.

Matt als älteren Bruder zu haben ist scheiße, weil er ein Rockstar ist und ich nicht. Und so ist es immer gewesen.

Handtücher- und Wasserflaschen-Fiasko

Der ohnehin nicht besonders gut organisierte Tom vernachlässigt seine Roadie-Pflichten und hängt lieber mit der Band ab. Irgendwann platzt dem Tourmanager der Kragen und er feuert Tom. Trotzdem ist daraus ein sehr unterhaltsamer Dokumentarfilm geworden. Eine Musikdoku, bei dem die Musiker aber zur Nebensache werden.

Wir haben mit Regisseur Tom Berninger über das Scheitern und das Verhältnis zu seinem berühmten Bruder gesprochen.

„Ich wohne zur Zeit noch in Matts Garage. Ich habe viel an dem Film gearbeitet, Interviews gegeben usw. Und außerdem bin ich faul.“Tom Berninger, Filmemacher und Slacker 

Redaktion