Keine Angst vor Hits

Die Weihnachts-Ausgabe

Die Kölner Band Erdmöbel spricht mit den Weihnachtsdämonen, bei Los Bitchos ist auch im Advent Partysaison und Tkay Maidza erinnert sich an Nächte im Dezember. Außerdem: Geschenkideen für Musikfans. Das und mehr in unserem Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Songs für die Weihnachtsplaylist

D/troit – Motown X-mas Song

Den klassischen Motown-Sound – also eine Melange aus 60s-R’n’B, Funk, Soul und Rock’n’Roll, die in Detroit immer noch am schönsten gemischt wurde – hat sich die dänische Band D/troit nicht nur auf die Fahnen geschrieben, sie tragen ihn sogar im Namen. Zwei Alben gibt es schon vom Quintett aus Kopenhagen und dazu gesellt sich jetzt auch der Weihnachtssong „Motown X-mas Song“, der eine Verbeugung vor dem Motown-Sound und seinen vielen Vertreterinnen und Vetretern ist: Mary Wells, Smokey Robinson, Marvin Gaye, The Supremes, den Funkbrothers usw. tauchen in den Lyrics auf. Dazu gibt’s festliche Klavierriffs, Bläser, Shakergerassel und Glockengeklingel und Harmonie-Backgroundgesang. Weihnachten für den Dancefloor.

Kurt Vile – Must Be Santa

Eigentlich dachte Kurt Vile, dass er nicht in der Lage wäre, einen Weihnachtssong zu covern, als Spotify ihn gefragt hat, ob er einen Song zu ihrer “Spotify Singles: Holiday Collection” beisteuern will. Aber “Must Be Santa”, bekannt gemacht von Bob Dylan, hat es ihm dann doch angetan. Der Song wurde von Hal Moor und Bill Fredericks geschrieben und bereits 1960 das erste Mal veröffentlicht. Kurt Vile hat eine relaxte Synthie-Version daraus gemacht und sich Verstärkung bei seiner Familie geholt. Seine beiden Töchter sind als Backgroundsängerinnen zu hören. Gemeinsam war die kleine Familie auch schon auf dem Cover von Viles aktuellem Album “Watch My Moves” zu sehen. Hören könnt ihr „Must Be Santa“ leider nur bei Spotify.

Erdmöbel – Weihnachtsdämonen

Die Kölner Band Erdmöbel veröffentlicht seit 2006 jedes Jahr ein sogenanntes Jahresendlied, bislang erschienen sind u.a. „Beherberbungsverbot“, „Goldener Stern“, „Der letzte deutsche Schnee“ oder „Es war hellichte Nacht“. In diesem Jahr besingt Frontmann Markus Berges die „Weihnachtsdämonen“. Die Inspiration zum Song kam bei einem Konzert von Kae Tempest beim Haldern Pop Festival. Er setzt das um mit einem Spoken Word, Stream of consciousness-Text über langweilige Einkaufssituationen im Drogerie-Markt. Dazu groovt ein funky Bass im Hintergrund.

Phoebe Bridgers – So Much Wine

Auf Phoebe Bridgers können sich Fans von weihnachtlichen Klängen verlassen. Die Musikerin bringt seit 2017 jedes Jahr ein Christmas-Cover raus, über Tom Waits “Day After Tomorrow” haben wir bereits vergangenes Jahr gesprochen. In diesem Jahr nimmt sie sich “So Much Wine” von The Handsome Family vor. Ein trauriges Lied über einen Weihnachtstag, der im Chaos endet: wegen übermäßigem Alkoholkonsum werden Klamotten in den Schnee geworfen, Haare angebrannt und Stühle umgestoßen. Alles andere als besinnlich. Deswegen klingt Phoebe Bridgers Version auch nochmal melancholischer als das ohnehin schon traurige Original. Mit dabei sind neben Bridgers Bandkollegen auch ihr Freund und Schauspieler Paul Mescal und Sänger Andrew Bird.

Los Bitchos – Los Chrismos

Für die vier Musikerinnen von der Londoner Band Los Bitchos war es ein ziemlich erfolgreiches Jahr. Im Februar ist ihr Debütalbum „Let the Festivities Begin!“ erschienen mit dem sie sehr exzessiv auf Tour waren. Der Albumtitel ist Programm, die Instrumentalstücke sind perfekte Partystarter: zahnradartige, ineinandergreifende Gitarrenmelodien und vielschichtige, pulsierende Grooves zwischen Trash, Surf-Pop, Exploitation und Psychedelia. Sie klingen wie Minisoundtracks zu 70er Jahre-Spaghetti-Western oder Horrorfilmen im Stil von Dario Argento. So klingt auch die Weihnachtsmusik von Los Bitchos, mit ein paar Glöckchen und parallel gespielten Melodien auf der Gitarre: Let the Weihnachtsfestivities begin!

Tkay Maidza – Nights in December

Weihnachten in New York muss etwas ganz besonderes sein. Nicht umsonst gibt es zahlreiche Filme und Songs, die die Stadt zu dieser besonderen Zeit in Szene setzen. Auch die australische Songwriterin und Avantgarde-Rapperin Tkay Maidza hat sich in die winterliche Metropole verliebt und besingt in “Nights In December” eine frische Schwärmerei, sowie den Central Park, das Empire State Building und die New York-typischen gelben Taxis. Der Sound des Songs ist erfrischend un-weihnachtlich: ein langsamer Reverb Beat groovt uns entspannt in die Feiertage. Etwas für coole Weihnachtsplaylisten.

Diese und noch mehr Weihnachtssongs findet ihr auf unserer detektor.fm-Weihnachtsplaylist.

Redaktion