Musikvideo der Woche | Miike Snow – Genghis Khan

Die etwas andere 007-Hommage

Ein James-Bond-Musical in vier Minuten: Im neuen Musikvideo von Miike Snow beweist Regisseur Ninian Doff, dass auch in der altbewährten Beziehung zwischen Schurke und Held nichts so ist, wie es manchmal scheint. Und er räumt mit altbewährten 007-Klischees auf.

Es wird catchy, cheesy und überraschend! Schon zum zweiten Mal erklimmt Miike Snow den Olymp des „Musikvideos der Woche“.

Während in der ersten Singleauskopplung des neuen Albums „iii“ Anime-Superheldinnen eine Rolle gespielt haben, besinnt sich das schwedische Trio zusammen mit Regisseur Ninian Doff in „Genghis Khan“ auf eine Neuinterpretation des klassischen Superhelden-Bösewicht-Spiels.

Der etwas andere Rollentausch

In den ersten Sekunden des Videos ist alles so, wie man es aus dem guten, alten 007-Epos kennt. Der Held mit Anzug und Schleife wird von dem furchterregenden Bösewicht in seinem Hauptquartier festgehalten.

Da hat ein Liebhaber der alten Bondfilme sich einfach mal verwirklicht.  – Maurice Gajda

Doch dann wird die Situation plötzlich verwirrend: Der Bösewicht bekommt Zweifel, eine Familie und wirkt auf einmal menschlicher, als man ihm das am Anfang vielleicht zugetraut hätte. Sein einziges Ventil ist, seine Gefühle durch Tanz und Gesang zum Ausdruck zu bringen.

Sind wir nicht alle ein bisschen „Genghis Khan“?

Der Londoner Ninian Doff, der unter anderem schon für Kasabian, Peace und Darwin Deez hinter der Kamera stand, ist bekannt für unterhaltsame und witzige inszenierte Geschichten. In „Genghis Khan“ erfindet er die Helden-Schurken-Geschichte neu, mit einem etwas überraschenden Ende.

Im Interview mit detektor.fm Moderatorin Maj verrät Maurice Gajda seine tiefgründen Gedanken rund um James Bond und warum dieses Mal wirklich jeder das Video selbst anschauen muss.

Ich hab mich immer schon gefragt, und das Musikvideo beantwortet diese Frage: haben der Bösewicht und der Held nicht irgendeine Beziehung zueinander?Maurice Gajda 

Redaktion: Johanna Siegemund