Musikvideo der Woche | The Blaze – Territory

There’s no place like my home

Nach einer langen Zeit wieder in die alte Heimat zurückzukommen, alte Freunde und die Familie wiederzusehen, all das ist nicht immer einfach. Unser Musikvideo der Woche „Territory“ von „The Blaze“ führt uns genau das vor Augen.

Etwas Warmes und Starkes

„The Blaze“ das sind die Cousins Jonathan und Guillaume Alric. Als sie in der Schulzeit ein Video für den Unterricht erstellen mussten, fehlte noch der Soundtrack. Das war der Beginn ihrer gemeinsamen Musikkarriere unter dem Namen „The Blaze“. Das Duo möchte mit seiner Musik Stereotypen brechen und ihren Hörern starke Gefühle wie Hoffnung, Liebe und Freiheit vermitteln.

Seinen Platz finden?

Diese Motive sind auch im Musikvideo „Territory“ deutlich erkennbar. Ein junger Mann kehrt nach einer langen Zeit zu seiner Familie zurück. Er muss sich wieder ein Zimmer mit der Oma und den vielen Geschwistern teilen. Er kann mit seinen alten Kumpels wieder Wasserpfeife in verruchten Bars rauchen. Oder auf einem Hausdach in die Nacht tanzen. Endlich wieder frei und albern sein.

Es gibt keinen Ort, der so ist wie zu Hause. Und doch ist es ein merkwürdiges Gefühl, nach all den Jahren zurückzukommen und seinen Platz in dieser Welt zu suchen, in die man eigentlich schon lange nicht mehr gehört.

Man könnte vielleicht so sagen: Der Boss ist wieder zu Hause, so fühlt es sich auch an, weil er sehr dominant in dieser Familie sowohl wahrgenommen wird, aber ihm auch diese Rolle gegeben wird. – Maurice Gajda

Der Verfremdungseffekt

Der etwa fünfminütige Kurzfilm, bei dem“The Blaze“ selbst Regie geführt haben, überzeugt mit seinen Bildern und seiner Geschichte. Die Musik irgendetwas zwischen House, Electro und Pop passt auf die Sekunde genau auf das Video. Wenn die Hauptfigur, die den alten Kumpels ein paar Kampftechniken zeigt, in die Luft boxt, harmonieren die Stöße mit den Synthesizer-Schlägen.

Lange Musikparts mit stampfenden Beats wechseln sich mit dem verzerrten Gesang der beiden Cousins ab, die ihre Stimmen so verfremden, dass man nicht mehr heraushören kann, wer da eigentlich gerade singt. Und am Ende weiß man nicht genau, ob die Melodie des Songs das Musikvideo antreibt oder ob es umgekehrt ist.

Warum das Zuhause auch ein Territorium sein kann, um das man kämpfen muss, darüber haben sich Musikvideo-Fan Maurice Gajda und detektor.fm-Moderator Lucas Kreling ausgetauscht.

Und das ist so schön gemacht und so empathisch und ohne jeglichen Kitsch, das ist der Wahnsinn. Ich habe das selten gesehen, dass Bilder das können, ohne dass sie direkt mit dem Finger darauf zeigen, dass sie ganz viel transportieren.Maurice Gajda 

Redaktion: Josefine Farkas

Wir entschuldigen uns für die schlechte Audioqualität. Maurice ist gerade auf der Berliner Fashionweek unterwegs.


Musivideo der Woche | The Blaze mit „Territory“

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