Popfilter | Takeover-Woche mit Frank Spilker: Sonic Youth

Aus Krach wird Pop

Anfang der 90er bündeln sich die Kräfte des Underground-Rock: Aus nischigem Noise und No Wave entwickelt sich mit Bands wie Nirvana und Sonic Youth die massentaugliche Grunge-Welle. Im Popfilter erklärt Frank Spilker, warum „Kool Thing“ von Sonic Youth für ihn eine Hymne der 90er Jahre ist.

The Year Punk Broke

Anfang der 90er Jahre spiegelt der Dokumentarfilm „1991: The Year Punk Broke“ wider, was musikbegeisterte Noise- und Punk-Fans auf der Welt staunend mitverfolgen: Grunge schlägt ein wie ein Blitz. Bands wie Nirvana und Sonic Youth bündeln die krachigen Kräfte der bisherigen Underground-Szene, die nun an Reichweite gewinnt. Bands wie Dinosaur Jr. legen dafür schon in den 80ern den Grundstein.

Das war die Zeit in den frühen 90ern, als aus abwegigem, experimentellem Krach Popmusik geworden ist.

Feministische Songzeilen

„Kool Thing“ von Sonic Youth erscheint 1990 auf dem viel beachteten sechsten Album „Goo“ und wird zu einem überraschenden Charts-Erfolg. Der rührt vor allem daher, dass die Band um Kim Gordon und Thurston Moore immer mehr klassisches Songwriting und Songstrukturen zulässt. In den Songzeilen von „Kool Thing“ spiegelt sich außerdem die emanzipatorische Grundhaltung der Band wieder: „Fear of a female planet? Fear, baby!“

In dieser Popfilter-Episode hört ihr, warum Frank Spilker die Grunge-Szene neugierig verfolgt hat, was er für Unterschiede zwischen Nirvana und Sonic Youth sieht und warum verbesserte Aufnahmetechnik etwas mit dem Boom der Rockmusik damals zu tun hat.

Alle Takeover-Folgen mit Frank Spilker

Folge 1: Die Sterne – Wichtig

Folge 2: Massive Attack – Protection

Folge 3: Stereolab – Cybele’s Reverie

Folge 4: Sonic Youth – Kool Thing

Folge 5: Saint Etienne – Only Love Can Break Your Heart

Folge 6: Neneh Cherry – Buffalo Stance

Folge 7: Die Goldenen Zitronen – Laila