Musikvideo der Woche | Wanda – Meine beiden Schwestern

„Wie die Flasche von gestern“

Es bleibt in der Familie, bei der Band Wanda aus Österreich: Die Cousinen waren gestern. Zeit für die Schwestern. „Meine beiden Schwestern“ ist unser Musikvideo der Woche und Videoexperte Maurice Gajda erklärt, warum er davon so begeistert ist.

Am 2. Oktober feiert die Band Wanda den Geburtstag ihres Albums „Bussi“. Vorab präsentieren sie nun die zweite Singleauskopplung und wieder einmal geht es bei Wanda um das Begehren eines Menschen, den man nicht begehren darf: „Meine beiden Schwestern“.

Wiener Weltschmerz

Marco Michael Wanda taumelt und tanzt durch die Straßen Prags. Er wirkt betrunken, seine Klamotten sind zerrissen und er hat die obligatorische Kippe im Mund. Dazu steht ihm der Weltschmerz ins Gesicht geschrieben.

Relevant ist, wie er durch die Gassen läuft und den beiden Schwestern, die besungen werden, hinterher weint und lechzt. – Maurice Gajda, Musikvideoexperte

In welchem Verhältnis der Frontmann von Wanda zu den beiden Damen wirklich steht, erfährt man auch im Video nicht. Der Songtext lässt dem Zuschauer aber auch genügend Interpretationsraum. Während des gesamten Videos schleicht sich immerzu eine Figur mit einer seltsamen Maske in den Hintergrund: vielleicht der im Text besungene Geist, der ihm wie ein Schatten folgt.

Frei von der Leber

Die gezeigten Bilder wirken ungestellt. Es sind Momentaufnahmen eines Mannes, der vor seinem Leben wegläuft und Zuflucht auf der Straße sucht. Der Zuschauer bekommt die volle Ladung Wiener-Weltschmerz-Emotionen mit einem Hang zur Dramatik aufs Tablett.

Der Song hat eine Spur mehr Pathos als andere Wanda-Songs.-  Maurice Gajda, Musikvideoexperte

Wanda, wie Hörer sich in sie verliebt haben

Das Musikvideo zur neuen Single ist nicht unbedingt spektakulär. Immerhin lebt es nicht von der Handlung, aber die Band hat es geschafft, Emotionen auf Bild zu bannen.

Musikvideo-Experte Maurice Gajda erklärt im Interview mit Marcus Engert, warum er so begeistert vom Wanda-Musikvideo ist – und beide sind sich einig: E-Gitarre spielen, wenn kein Kabel drin steckt, ist albern, geht in diesem Fall aber klar.

Ich habe ihn mal danach gefragt, warum er Verwandte begehrt – worauf er kryptisch antwortet: Warum soll denn Begehren verboten sein?Maurice Gajda 

Maurice Gajda stellt jede Woche ein neues, außergewöhnliches Musikvideo vor.

Redaktion: Carina Fron

Das Video zum Anschauen:

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