Musikvideo der Woche | Peter Bjorn and John – What You Talking About?

Wenn die Visage zum Emoji verkommt

Was haben Lochkarten, Selfies und ein Werkzeugkasten voller Bananen gemeinsam? Sie alle tauchen in unserem Musikvideo der Woche auf. Im Video zu „What You Talking About?“ verhandeln Peter Bjorn and John Wahrheit und Lüge und knallen uns die Pupillen mit Pastellfarben zu.

Sich als Band fünf Jahre verabschieden: das muss man sich auch erst mal leisten können. Peter Bjorn and John können es sich leisten. Seit „Young Folks“ haben die drei Schweden einen Platz im Pop-Hit-Olymp sicher. Sehr sicher.

Am 27. Mai haben sich die Jungs zurückgemeldet: mit dem neuen Album „Breakin‘ Point“. An schwergewichtiger Unterstützung mangele es nicht, schreiben die Kollegen vom Musikexpress: Patrick Berger (Icona Pop, Robyn), Paul Epworth (Florence And The Machine, U2, Paul McCartney), Greg Kurstin (Sia, Adele), Emile Haynie (Lana Del Rey, FKA Twigs, Kanye West), Pontus Winnberg (Miike Snow) und Thom Monahan (Wild Nothing, Devendra Banhart) haben am neuen Album mitproduziert. Gute Chancen also, dass sich das fürs Ohr lohnen könnte und fürs Auge kommt jetzt etwas. Denn das Video zu „What You Talking About?“ ist da.

Lüge und Wahrheit von und mit Peter Bjorn and John

„Tell me lies and I will listen, tell the truth and I’ll be gone“  so lautet der Chorus des Songs. Im Video sind Wahrheit und Lüge nah beieinander, zumindest, wenn man darüber nachdenkt, ob man solch verquere Szenen schonmal im echten Leben gesehen hat.

Denn so ganz einfach ist das Video nicht zu kapieren. Nicht nur, dass die etwas blassen, altmodischen Pastell-Farben uns vortäuschen, dass das etwas unmodernes sei. Doch dann gehts schon los: dieses eine Emoji, das kennt man doch? Diese Oberfläche, die hat man doch auch schon mal gesehen. Und warum ist das Bild quadratisch?

Sozialkritische Referenzen noch und nöcher

Während man noch grübelt, warum die Protagonisten altbackene Overalls tragen und Lochkarten abstempeln, sieht man schon den Text, der eben gesungen wird als Messenger-Nachricht. Und natürlich bleibt all das nicht ohne Effekt, auch auf unseren Musikvideo-Experten Maurice Gajda:

Wo ich selbst Social Media Opfer bin, steh‘ ich zu! Das Video hält mir da einfach den Spiegel vor. – Maurice Gajda

Welche Szene in dem Video auch bei Musikvideo-Profi Maurice Gajda Fragezeichen hinterlassen hat und warum er den Track zum „Musikvideo der Woche“ kürt, hat er im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Eichler erklärt.

 

Redaktion