Popfilter | Connie Converse – Roving Woman

Die Songwriter-Pionierin

Connie Converse spielt in den 50ern Gitarre und schreibt berührende Songs, zehn Jahre vor Bob Dylan. Dann verschwindet sie spurlos. Damals hält man ihre Musik für nicht vermarktbar, heute inspirieren ihre wieder aufgetauchten Songs andere Künstler*innen. Wir stellen die musikalische Pionierin im Popfilter vor.

Die vielen Leben der Connie Converse

Elizabeth Eaton Converse wird 1924 in New Hampshire geboren. Sie wächst in einer strengen Baptistenfamilie auf, wo Tanzen und nicht-religiöse Musik verboten sind. Sobald sie alt genug ist, verlässt sie ihr Elternhaus. Sie studiert an einem Mädchencollege in Massachusetts, bricht ihr Studium aber 1945 ab und zieht nach New York. Dort wird sie Bohemian: raucht, trinkt Alkohol und beginnt Songs zu schreiben. Und sie nennt sich jetzt Connie. In einem kleinen Apartment nimmt sie mit einem Tonbandgerät die Stücke auf, die erst 2009 auf dem Album „How sad, how lonely“ erscheinen.

1954 schafft Connie Converse es mit ihrer Musik sogar ins Fernsehen. Sie spielt in der „Morning Show“ von CBS ihren ersten und einzigen Fernsehauftritt. Ein paar Jahre später nimmt sie einige ihrer Songs in einem Tonstudio auf. Diese Aufnahmen bleiben aber lange verschollen, bis ihr jüngerer Bruder Phil sie 2014 zufällig in seinem Keller findet. 1961 hat Connie Converse schließlich die Nase voll davon, dass ihre Musikkarriere nicht in Schwung kommt und verlässt New York. Sie zieht nach Michigan, wo sie als Sekretärin und Journalistin arbeitet. Kurz nach ihrem 50. Geburtstag fährt sie mit ihrem Auto los und verschwindet spurlos.

Die vagabundierende Frau

Bis heute ist ihr weiteres Schicksal unbekannt. Sie könnte also theoretisch sogar noch leben. Sie würde sich sicher darüber freuen, dass ihre Songs heute andere Musikerinnen und Musiker inspirieren und millionenfach gestreamt werden. Eine verdiente Anerkennung für die erste moderne Songwriterin.

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