Popfilter | Fiona Apple – Shameika

Warum Gesang immer leiser wird

Wer schonmal eine alte Aretha Franklin oder Elvis Platte gehört hat, der weiß: Hier wird ordentlich ins Mikrofon geröhrt. Ungewöhnlich laut kommen uns die Stimmen von damals aber nicht vor. Eine Studie der Uni Oldenburg zeigt aber, dass Lead-Gesang zu Franklins Zeiten viel lauter war als heute. Warum das so ist, erfahrt ihr heute im Popfilter.

Hört mal, wer das singt

Was haben „Prisoner of Love“ von Perry Como und „Blinding Lights“ von The Weeknd gemeinsam? Beide Songs landen in ihrem jeweiligen Erscheinungsjahr auf Platz 1 der Hot 100 Billboard Charts. Zwischen ihnen liegen 74 Jahre. In dieser Zeit hat sich nicht nur verändert, was der Mainstream gerne hört, auch der Gesang ist anders.

Wissenschaftler:innen der Universität Oldenburg haben in einer Studie über 700 Songs analysiert, die zwischen 1946 und 2020 herausgekommen sind. Dabei wird deutlich: der Lead-Gesang ist bis 1975 deutlich leiser geworden. Zumindest im Gegensatz zur Lautstärke der Begleitinstrumente. Nach 1975 stagniert die Entwicklung

Country laut, Metal leise?

Der Grund für den immer leiser werdenden Gesang ist vor allem die verbesserte Studiotechnik. Mikrofone sind sensibler und mittlerweile gibt es die Möglichkeit Klangquellen räumlich zu verteilen und den Gesang von den Instrumenten zu separieren.

Wenn ich den Gesang räumlich von anderen Instrumenten separieren kann, ist es auch für Hörer viel leichter den Gesang herauszuhören und damit kann er insgesamt leiser gemacht werden.

Kai Siedenburg, Uni Oldenburg

Auch zwischen Songs, die von Solo-Künstler:innen und Bands gesungen werden, gibt es Unterschiede. Welche Gründe es für die Veränderung beim Lead-Gesang sonst noch gibt und was die Wissenschaftler:innen überrascht hat, hört ihr in dieser Ausgabe vom Popfilter. Und ihr erfahrt, worfür der Song „Shameika“ von Fiona Apple ein hervorragendes Beispiel ist. Hier könnt ihr den Popfilter hören und abonnieren.