Reingehört: Yuck – Yuck

Yuck. Das heißt auf Deutsch so viel wie „Igitt“. Die Musik der britischen Band Yuck ist allerdings alles andere als abstoßend oder unhörbar.

Dinosaur Jr., Belle & Sebastian, My Bloody Valentine. Grunge, Indie, Shoegaze. Der gemeinsame Nenner dieser sehr unterschiedlichen Bands und Genres scheint schwer auszumachen. Doch er nennt sich Yuck. Gegründet wurde die Band von Daniel Blumberg und Max Bloom, zwei ehemaligen Mitgliedern der britischen KOnserven-Indie-Band Cajun Dance Party. Zusammen mit Mariko Doi und Jonny Rogoff machen die beiden Musiker nun Musik, die zum größten Teil vom Grunge der frühen 90er inspiriert ist.

Die Bandmitglieder, die alle nicht älter als 20 sind, scheinen erwachsen zu werden: Die niedlichen Indie-Melodien von Cajun Dance Party animierten höchstens zum sommerlichen über die Wiese rennen. Das selbstbetitelte Album der Briten dagegen besticht durch vielschichtige Klangstrukturen.


So beschränkt sich das musikalische Oeuvre von Yuck nicht nur auf die genannten Grunge-Referenzen. Die Band wechselt mühelos zwischen leichfüßigen, lyrics-getragenen Shoegaze, wie in Georgia; zähem, Gitarren-lastigen Post-Rock und melancholischem Elliott Smith-Folk, wie in Suicide Policeman.

Apropos Post-Rock: Die schottischen Genre-Heroen von Mogwai haben der jungen Band ihren Tribut gezollt und das in Post-Rock-Manier wabernde Lied Rubber geremixt. Deutlich beeinflusst von Mogwai prügeln sich im Original nur vereinzelt Melodien durch die Sound-Wand durch. Währendessen singt Daniel Blumberg gegen die Gitarren an und fragt „Should I give in?“. Am Ende kapituliert er vor der Übermacht des Sounds wohl doch, wenn er singt „Yes I give in“.

Wo andere Bands ihre musikalischen Einflüsse und Referenzen zu einer All-Time-Favourite-Compilation verwursten, erschaffen Yuck ein kohärentes Ganzes. Getragen vom Bass, verzerrten Gitarren und oftmals zweistimmigen Gesängen, kann so ein eher fröhliches Lied wie Georgia neben einem ruhigen Stück wie Stutter existieren.

Natürlich experimentieren Yuck noch mit der Musik und probieren sich in verschiedenen Stilrichtungen aus. Auf ihrer Webseite veröffentlichen sie beispielsweise regelmäßig neue Lieder oder B-Seiten, die das Potential der Band demonstrieren. Dort kann man sich außerdem Live-Mitschnitte anschauen, die jeden dazu animieren sollten, auf ein Konzert der Band zu gehen.