Rückblick: Studiokonzert mit Kafka Tamura

Minimale Songs, maximale Wirkung

Band, Publikum, Equipment, Technik, Radiostudio – das alles auf 14 Quadratmetern. Gibt’s so nur bei den detektor.fm-Studiokonzerten. Nachdem sich Kafka Tamura Tetris-gleich ins Studio eingebaut hatten, haben sie mit ihren stimmungsvollen Songs für lauter glückseelige Gesichter gesorgt.

Ein Herz, das irgendwo anders ist, nur nicht da, wo es sein sollte. Gebrochene Charaktere, die sich „No Hope“ in die Seele tätowiert haben. Kafka Tamura beschwören in ihren Texten zuweilen dystopische Szenarien herauf und man mag gar nicht glauben, dass das die Songs aus der Feder einer jungen Dame sind, die noch keine 20 ist. Dabei groovt das auf der Bühne zum Quintett mutierte Trio so, als gäbe es da sehr wohl Hoffnung.

Die noch junge Bandgeschichte von Kafka Tamura liest sich wie ein digitales Bandmärchen: Die Leipziger Patrick Bongers und Gabriel Häuser werden per Soundcloud auf die eindrucksvolle Stimme der damals 16-jährigen Sängerin Emma Dawkins aus Southampton aufmerksam. Als die Band ein paar Mails und Besuche später steht, ist der erste Youtube-Hit schon im Kasten.

Das Studiokonzert in Bildern

Fotos: Alexander Kopp

Seit uns Kafka Tamura vor zwei Jahren im Studio besucht haben, ist viel passiert. Allerhand Konzerte, ein Plattenvertrag beim Milky-Chance-Label Lichtdicht Records, das Debütalbum „Nothing To Everyone“ erscheint im August.

Einen ersten Vorgeschmack gab es gestern beim detektor.fm-Studiokonzert. Ihrem Sound und den minimalen Arrangements sind sich Kafka Tamura treu geblieben, gleichwohl merkt man, wie die Band gewachsen ist und ihren Songs nun mit größerer Instrumenten- und Manpower noch mehr Dringlichkeit einverleibt. Wir freuen uns auf alles, was da noch kommen mag und schwelgen in Erinnerungen an einen gelungenen Konzertabend.

Das Studiokonzert wiederholen wir in voller Länge am Sonntag, den 14.6. um 18 Uhr im Wortstream.


Redaktion