Saitenwechsel: 25 Jahre friedliche Revolution

Ein denkwürdiges Konzert

Im Oktober jährt sich die friedliche Revolution zum 25. Mal. Wir blicken zurück auf ein denkwürdiges Konzert, das nur stattfinden konnte, weil die befürchteten Ausschreitungen bei der Montagsdemonstration ausblieben.

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Ein Moment der Gemeinsamkeit

Der 9. Oktober 1989 ist ein besonderer Tag für Leipzig. Zigtausende Demonstranten versammeln sich zum montäglichen Marsch auf den Leipziger Innenstadtring. Nur wenige Meter entfernt bereitet sich der Dirigent Kurt Masur auf ein Konzert vor, von dem er Zeit lang nicht weiß, ob es überhaupt stattfinden wird.

Das Bewusstsein, das Konzert auf alle Fälle durchführen zu wollen, um zu zeigen: Wir werden unser Leben weitergestalten, war konfrontiert mit der Angst, wenn es zu blutigen Auseinandersetzungen kommt, kannst du nicht spielen.Kurt Masur 

Die Demonstranten feierten Kurt Masur

Kurt Masur ist einer der „Leipziger Sechs“, die an diesem Tag zur Besonnenheit aufrufen. Er wird dafür gefeiert. Sowohl vom Publikum als auch von seinen Kollegen. Einer davon ist Karsten Poitz, heute Leiter des Betriebsbüros und 1981 im Gewandhaus tätig.

Ich hatte an einem dieser Montage selbst Dienst im Gewandhaus und habe gesehen, wie der Demonstrationszug um den Ring ging und die Leute spontan vorm Gewandhaus anfingen zu applaudieren, um Kurt Masur ihren Dank auszudrücken. Das war für mich etwas sehr berührendes.Karsten Poitz 

Karsten Poitz und Kurt Masur erinnern sich an einen denkwürdigen Abend:

Es war ein Moment der Gemeinsamkeit, wie wir ihn zuvor in der Stadt Leipzig nie erlebt hatten. – Kurt Masur

Redaktion