„Threatin“ tourt ganz ohne Fans

Erfundener Erfolg

Der Rock-Musiker Jered Threatin wollte auf Europatour gehen. Da er aber ziemlich unbekannt war, hat er seine Fanbase online einfach selbst erstellt. Über einen skurrilen Weg zur Bekanntheit.

Fake-Videos, Fake-Fanbase, Fake-Erfolg

Wenn man mit seiner Musik auf Europa-Tour gehen will, aber keine wirklichen Zuhörer hat, kann man schon mal erfinderisch werden. So richtig kreativ ist der Künstler Jered Threatin geworden. Er hat nämlich sehr viel Arbeit investiert, damit er online erfolgreich wirkt. Alles, um für Auftritte in Europa gebucht zu werden. Dafür hat er sich zum Beispiel Fans gekauft, eine eigene Booking-Agentur geschaffen und es auf YouTube so aussehen lassen, als ob er vor einem großen Publikum spielt.

Leere Konzerte

Seit Anfang November hat er mit seiner Live-Band, bestehend aus Drummer, Gitarrist und Bassist, einige Shows in England und Schottland gespielt. Denn auf Facebook hat es ja reichlich Fake-Zusagen für die Events gegeben. Zur Überraschung der Locationbetreiber ist das Publikum allerdings ausgeblieben. Zum Auftritt in Birmingham sind einige wenige Besucher erschienen  – allerdings auch nur, um sich die Vorband anzusehen.

Zwei seiner Bandmitglieder sind aus diesem Grund mittlerweile abgesprungen. Gitarrist Joe Prunera und Schlagzeuger Dane Davis ist die ganze Geschichte wohl zu blöd geworden.

Internet-Bekanntheit

Threatin hat es mit seinem aufwendig inszenierten Erfolg letztendlich also doch hinbekommen, bekannt zu werden. Er hatte zwar nur wenige Live-Fans, auf Twitter ist er mit dieser Aktion allerdings quasi über Nacht zum Internet-Meme geworden. Dort amüsieren sich User unter anderem über seine offensichtlich gefälschten Videos.

Wie einfallsreich kann ein aufstrebender Musiker werden, um Aufsehen zu erregen? Darüber haben sich detektor.fm-Moderatorin Barbara Butscher und Redakteurin Irma Klundt unterhalten.