Tracks & Traces | Drangsal – Magst du mich

Warum mögen wir uns eigentlich?

Ist unsere Zuneigung echt oder basiert sie nur auf Bildern, die wir voneinander haben? Max Gruber alias Drangsal stellt in seinem Song „Magst Du mich (Oder magst Du bloß noch dein altes Bild von mir)“ eine unbequeme Frage. In der ersten Folge von Tracks & Traces nimmt er den Song Spur für Spur auseinander.

Was geht in den Köpfen der Menschen vor, die sich Melodien, Songtexte, Sounds und Arrangements ausdenken? Und wie klingt es, wenn man einen Song in seine Einzelteile zerlegt, sich alles erklären lässt und dann wieder zusammenfügt? In unserem neuen Podcast „Tracks & Traces“ machen wir genau das.

Den Anfang macht Max Gruber, besser bekannt als Drangsal. Mit einem Faible für den New-Wave-Sound der 80er und seinem in Fachpresse und Feuilleton gefeierten Debütalbum „Harieschaim“ erscheint er 2016 auf dem Radar. Zwei Jahre später legt er mit „Zores“ nach, auf dem er seinen Sound konsequent weiterdenkt.

Auf die Stimmung kommt’s an

Die Geschichte von „Magst Du mich (Oder magst Du bloß noch dein altes Bild von mir)“ beginnt wie die Geschichte Drangsals selbst im pfälzischen Herxheim, wo Max Gruber auf einer roten Epiphone-Gitarre erste Melodie-Ideen entwickelt.

Ausschlaggebend für den Gitarrensound, über den Max sagt, er habe so einen schönen 90er-Alternative-Charme, ist zunächst das ungewöhnliche Tuning. Kein Wunder, dass sich schon so mancher Drangsal-Fan seine Finger verrenkt hat beim Versuch, die Akkorde nachzustellen.

Mir hat mal jemand ein Video geschickt, wie er das einfach in Standardtuning spielt und die Hände sind dann so ganz schlimm über das halbe Griffbrett gespannt.Drangsal. Foto: detektor.fm 

Überhaupt hat Drangsal hier nicht gekleckert mit den Gitarren. „Smithsige Jingly-Jangly-Gitarren“, wie er sagt. Cleane Gitarren, akustische, verzerrte nach dem Vorbild Van Halens, sogar eine Zwölfsaitige hat es auf die Aufnahme geschafft.

Eine unbequeme Frage

Den Gesang hat Max zusammen mit Produzent Markus Ganter auf dem zweiten Drangsal-Album „Zores“ mehr nach vorne gestellt, dafür die Hall-Effekte etwas zurückgefahren. Die neue Direktheit steht auch „Magst du mich“ gut.

Der Songtext ist inspiriert von Gedichten, die Max teils selbst geschrieben hat, und fokussiert sich vor allem auf die unbequeme Frage im Refrain.

Warum mögen wir uns eigentlich? Mögen wir das, was wir voneinander denken zu sein oder mögen wir uns tatsächlich? Und am besten wir reden nicht darüber, weil es könnte ja sein, dass der Ernstfall oder der schlimmste Fall eintritt und unsere Zuneigung tatsächlich nur auf irgendwelchen Bildern basiert, die man voneinander hat. – Max Gruber

Hört hier in Tracks & Traces die komplette Geschichte zu „Magst Du mich (Oder magst Du bloß noch dein altes Bild von mir)“ und erlebt, wie Max den Song Spur für Spur zerlegt und erzählt, wie er entstanden ist.

Redaktion