Mahlers Universum | Verleger von Mahlers Werken

Ewiges Feilen am perfekten Klang

Mahlers Sinfonien waren ein Work in Progress. Er korrigierte seine Werke immer wieder selbst und passte sie den Bedingungen unterschiedlicher Aufführungen an. Das macht es für Verleger seiner Werke spannend wie herausfordernd.

Würde Gustav Mahler heute noch leben, er würde noch immer an seinen Sinfonien feilen, glaubt der Verleger Nick Pfefferkorn. Er ist Leiter des Notenverlags Breitkopf & Härtel. Sein Verlag arbeitet gerade an einer neuen Gesamtausgabe der Mahler-Sinfonien. Das Projekt wird sich über mehr als zehn Jahre erstrecken.

Bisher arbeiten die Orchester mit Noten aus einer Gesamtausgabe, die ab 1960 bei mehreren Verlagen wie Universal Edition und Peters erschienen ist. Doch inzwischen weiß man mehr über Mahler und es sind weitere Quellen aufgetaucht.

Mahler und seine Fassungen

Die Quellen sind schwer zu überblicken, weil Mahler häufig in bereits gedruckten Partituren handschriftlich korrigiert und ergänzt und diese dann an die Dirigenten geschickt hat. So sind viele verschiedene Versionen in Umlauf und es ist nicht leicht festzustellen, welche Version Mahlers letzter Wille war.

Mahler und die Kompositionen anderer

Mahler war zu Lebzeiten selbst Dirigent und arbeitete viel mit den Werken anderer Komponisten. Auch in diese hat er teilweise stark eingegriffen, wie mehrere von Gustav Mahler bearbeitete Fassungen der Sinfonien Robert Schumanns bezeugen.

Das hatte bei ihm rein praktische Gründe. Er hat eingegriffen, um ein perfektes Klangerlebnis zu erzielen.

Nick Pfefferkorn, Verlagsleiter Breitkopf & Härtel

Vor allem Mahlers Stärke in der Instrumentierung kommt dabei heraus. Er wusste aus der Praxis wie kaum ein anderer, welche Instrumentengruppen wie besonders gut zur Geltung kommen und welche Wirkung erzielen. Mehrere Beispiele zeigen Eva Morlang und Nick Pfefferkorn in der neuen Folge von Saitenwechsel.