Ein Attentat hat am Wochenende Kopenhagen und Dänemark erschüttert. Viele Europäer blicken auf Dänemarks Hauptstadt und fühlen mit. Deren Einwohner gehen mit der Attacke erstaunlich gefasst um. Ein Anruf in Kopenhagen.
Erst Frankreich, nun Dänemark – Europa wird innerhalb weniger Wochen von einem weiteren Attentat erschüttert. Getroffen hat es dieses Mal die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Am Samstag schoss ein 22-Jähriger während einer Diskussion zum Thema „Kunst, Gotteslästerung und freie Rede“ auf das Publikum. Der Dokumentarfilmer Finn Nørgaard und ein Wachmann starben. Weitere Menschen sind verletzt worden.
Laut Medienberichten soll der schwedische Karikaturist Lars Vilks Ziel des Anschlags gewesen sein. Schon häufig kritisierten und bedrohten ihn Islamisten wegen seiner Mohammed-Karikaturen. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass der Täter ein muslimischer Däne gewesen ist.
Dänemarks Politik hat schnell reagiert, behält aber offenbar die Fassung. Sie will demnach jetzt vor allem eins: Eng zusammen stehen. Dazu riefen nicht nur zahlreiche Vertreter dänischer Parteien auf, sondern auch religiöse Gemeinschaften. Dänemarks Ministerpräsidentin Thorning-Schmidt betont, das Recht auf freie Meinungsäußerung verteidigen zu wollen.
Am Montag hing die dänische Flagge auf Halbmast. Viele Dänen legten Blumen vor dem Kulturcafé nieder, in dem das Attentat verübt worden ist. Trotzdem ist für die meisten der Arbeitsalltag ganz normal weitergegangen.
Wie die Kopenhagener mit dem Attentat umgehen, darüber hat Moderatorin May Schweigler mit Andreas Knudsen gesprochen. Er lebt und arbeitet als freier Journalist in Kopenhagen.
Nach dem ersten Schock ist man eigentlich wieder zurück zur Tagesordnung gegangen. Es kam nicht ganz überraschend. In den letzten Wochen, Monaten hatte viele darüber gesprochen: Hier könnte auch etwas passieren.Andreas Knudsen
Redaktion: Marie-Kristin Landes