Zeit für Geschäfte? Berlusconi knüpft neue Bande mit Libyen

Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi war lange vertraut mit dem libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi. Seit den Revolutions-Kämpfen distanzierte sich Libyens ehemals enger Verbündeter. Doch nun werden die Kontakte wieder aufgewärmt.

Die Kämpfe zwischen den Rebellen und den Regierungstruppen in Libyen gingen auch heute Nacht weiter. Seit Anfang des Konflikts stellen sich die westlichen Länder auf die Seite der Rebellen, haben Gaddafis Konten gesperrt und die Rebellen mit Waffen und Hilfe bei der Ausbildung unterstützt.

Salvatore Ricci-Mazzolini 

Vor der Revolution jedoch unterhielten viele europäische Staaten und auch die USA gute Beziehungen zu Libyen – Italien schloss zum Beispiel Freundschaftsverträge mit Gaddafi ab. Seit den Kämpfen in Libyen entfernte sich der Verbündete Italien von Libyen. Das Freundschaftsband schien zerrissen, die wirtschaftliche Zusammenarbeit wurde auf Eis gelegt.

Nach einer sechsmonatigen Freundschaftspause nähern sich die beiden Länder nun wieder an. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi traf sich heute mit dem libyschen Rebellenführer Mahmud Dschibril in Mailand und sagte zu, eingefrorene libysche Gelder freizugeben. Über die Gründe für die enge Partnerschaft der Länder haben wir mit dem Italien-Experten und Journalisten Salvatore Ricci-Mazzolini gesprochen