Diplomatie zwischen Pakistan und den USA: gute Miene zum bösen Spiel?

Ein NATO-Angriff tötet mindestens 24 pakistanische Soldaten. Die US-Regierung ist um Beschwichtigung bemüht. Doch Pakistan ist schon länger in Verdacht, Terroristen zu schützen. Wer zieht hier also welche Fäden?

Josef Braml 

Bei Angriffen von NATO-Hubschraubern auf zwei pakistanische Armeelager sind dieses Wochenende mindestens 24 pakistanische Soldaten ums Leben gekommen.

Das betroffene Lager wurde nach Angaben von Sicherheitskreisen in Pakistan von radikal-islamischen Taliban oft als Rückzugsraum und als Route für Infiltration genutzt. In Pakistan löste der Vorfall starke Proteste aus, er habe „die pakistanische Souveränität verletzt“, so Außenministerin Hina Rabbani Khar. Nach der Tötung der Soldaten wurde die Grenze zu Afghanistan – über die immerhin 40% des Nachschubs nach Afghanistan gekommen ist – für den Nato-Nachschub gesperrt.

Die Beziehung beider Länder ist durch die umstrittene Hinrichtung des Al-Qaida-Chefs Osama Bin Laden im Mai durch amerikanische Militärs auf pakistanischem Boden geschwächt – und könnte nun auf einen absoluten Tiefpunkt zutreiben. Warum Pakistan in den vergangenen Jahren eine immer bedenklichere Rolle gespielt hat und wie es um die Beziehung zwischen Pakistan und den USA steht, haben wir Josef Braml gefragt. Er ist Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.