Angemessen? Verdient? Überzogen?

Höhere Diäten im Bundestag – eine Abgeordnete steht Rede und Antwort dazu

Die Diäten der Politiker sollen erhöht werden – das sorgt bei vielen Bürgern für Empörung. Viel Geld fürs Rumsitzen und Reden: so sehen viele den Politikerjob. Doch ist das wirklich der Fall? Oder ist das Geld im Verhältnis zur Arbeitszeit womöglich gar nicht so rosig?

Während die Nettogehälter in Deutschland stetig sinken, greifen Bundestagsabgeordnete noch einmal in die Tasche der Steuerzahler – so zumindest der Vorwurf. Die Diäten für Parlamentarier sollen erhöht werden.

„Das ist extrem viel Arbeitszeit, extrem viel einlesen, fit und schnell im Kopf sein. Von früh bis spät abends zuhören und versuchen, Entscheidungen zu treffen, die dem Allgemeinwohl dienen. Das ist schon ziemlich viel Arbeit und auch ziemlich viel Verantwortung.“Daniela Kolbe (SPD) 

Erst letztes Jahr stiegen die Gehälter der Bundestagsabgeordneten um 292 Euro monatlich. Nun sollen die Diäten dieses Jahr wieder steigen: und zwar

Mit diesen Gehältern gehören Politiker zu den 3 Prozent der obersten Top-Verdiener. Und das sorgt für großes Unverständnis.

Diäten an Löhne koppeln?

Um den Vorwurf der Selbstbedienungsmentalität endlich aus der Welt zu schaffen, ist aber noch eine weitere Neuerung geplant. Die Entlohung der Abgeordneten soll künftig an das Gehalt der Bundesrichter angeglichen werden – bis 2016. Dann sollen sie an die Entwicklung des Bruttolohns von Arbeitnehmern gekoppelt sein und Jahr für Jahr zum 1. Juli angeglichen werden.

Ist das fair? Bereichern sich die Parlamentarier auf Kosten aller? Oder bleibt nicht mehr wirklich viel Neid übrig, wenn man hierbei einmal den Stundenloh ausrechnet? Darüber haben wir mit SPD-Politikerin und Bundestagsabgeordneten Daniela Kolbe (SPD) gesprochen.