Extinction Rebellion: Ziviler Ungehorsam als Protestaktion?

„Es geht darum, die Politik herauszufordern“

Extinction Rebellion steht für zivilen Ungehorsam innerhalb der Klimabewegung. Die Aktivisten sorgen aktuell mit der Blockade von Verkehrsknotenpunkten in Berlin für Aufsehen. Wie weit darf Protest gehen? Ein Gespräch mit Sozialphilosoph Robin Celikates.

Gewaltlos radikal

Am Montag ist die weltweite Aktionswoche von Extinction Rebellion (XR) gestartet. Mit Straßenblockaden in Berlin, London und anderen Großstädten wollen die Aktivisten und Aktivistinnen auf das „drohende Massensterben“ der Menschheit aufmerksam machen. Ihre Kernforderung ist der Ausruf des Klimanotstands.

Roger Hallam ist der Gründer der Bewegung, er hat am Kings College in London eine Doktorarbeit zu zivilem Ungehorsam geschrieben. Für Hallam gibt es drei Kriterien, die eine effektive radikale Kampagne auszeichnen. Zum einen geht es um breite öffentliche Aufmerksamkeit und respektvollen Umgang nach innen und außen. Aber auch die Bereitschaft, persönliche Konsequenzen zu tragen, ist zentral. Bezeichnend hierfür sind hunderte Verhaftungen am Montag in London.

Ziviler Ungehorsam

Durch zivilen Ungehorsam wurden Idole wie Mandela oder Gandhi weltberühmt. Der zivile Ungehorsam ist eine Protestform, die sich von legalen Protestformen dadurch unterscheidet, dass sie einen Rechtsbruch beinhaltet. Er basiert auf bestimmten politischen Prinzipien, zielt auf Veränderung ab und ist geprägt durch symbolische aber auch störende Elemente. Wann aber überschreiten Aktiviten und Aktivistinnen die Grenze? Darüber und Extinction Rebellion spricht detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit Philosoph und Sozialforscher Robin Celikates.

Wenn jemand Realitätssinn hat, dann sind das genau die jungen Leute, die auf der Straße sind und nicht die Politiker, die sie versuchen zu denunzieren!Robin Celikates 

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Samstag, 16. November 2019, Leipzig (Täubchenthal)

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Redaktion