Kritik an Facebook

Facebook verstaatlichen!?

Kritik an Datenlecks und undurchsichtigen Algorithmen setzen Facebook unter Druck. Ein klares Bekenntniss zu mehr Transparenz fehlt weiterhin. Wäre die Verstaatlichung der sozialen Plattform eine Alternative?

Ohne Werbung mehr Datensicherheit?

Seit Jahren kann sich Facebook auf seine stetig wachsende Comunity verlassen. Nutzer versorgen die Plattform mit Likes, Shares und Comments, und Werbung sichert dem Konzern hohe Gewinne. Doch auch Kritik muss sich die Plattform immer wieder gefallen lassen. Bereits vor dem Skandal um Cambridge Analytica gab es bei vielen Nutzern Zweifel an der Sicherheit der eigenen Daten. Wäre eine Verstaatlichung die Lösung?

Christopher Lauer, Ex-Pirat und bis vor kurzem SPD-Politiker, meint: Ja. Er schlägt vor, das Netzwerk nicht als gewöhnliches Wirtschaftsunternehmen zu betrachten. Wie Straßen oder städtische Wasserwerke hat sich auch Facebook zu einer wichtigen Infrastruktur des öffentichen und privaten Lebens entwickelt. Eine Verstaatlichung könnte, so Lauer, den Verkauf von Nutzerdaten überflüssig machen.

Für den staatlichen Akteur würde die Notwendigkeit wegfallen, so eine Plattform mit Gewinn betreiben zu müssen. – Christopher Lauer

Daten in der Hand des Staates?

Aber auch beim Verstaatlichen eines solch umfangreichen Netzwerks ergeben sich viele Fragen. Sollten einem Staat Informationen übertragen werden, die ihn nichts angehen? Bisher bedienen sich Geheimdienste und Ermittlungsbehörden nur eines Teils der Nutzerdaten. Würde diese Barriere fallen, wäre der „gläserne Bürger“ wohl noch wahrscheinlicher.

Zweifellos gehen die Interessen von Facebook und seinen Nutzern auseinander, aber wäre eine Verstaatlichung wirklich ein gangbarer Weg? Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Isabell Woop mit dem ehemaligen SPD-Politiker Christopher Lauer gesprochen.

Ein soziales Netzwerk ist für uns allgemeine Daseinsvorsorge.Christopher LauerFoto: Jesco Denzel 

Redaktion: Patrick Ehrenberg

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