Iran und Saudi-Arabien führen Stellvertreterkriege im Nahen Osten

Kleiner Kalter Krieg auf der arabischen Halbinsel?

Seit mehr als drei Jahren tobt in Syrien der Bürgerkrieg. Ähnlich wie im Jemen wird dieser Konflikt von äußeren Mächten befeuert. Vor allem Iran und Saudi-Arabien sind offenbar sehr aktiv. Befindet sich die arabische Halbinsel in einem Kalten Krieg zwischen Iran und Saudi-Arabien?

Mächtige Konkurrenten

Saudi-Arabien und Iran sind auf der arabischen Halbinsel seit langer Zeit Rivalen. Das sunnitische Saudi-Arabien sieht vom schiitischen Iran seine Vormachtstellung bedroht. Nachdem in Syrien der Bürgerkrieg ausbrach, mischten sich beide Mächte in den Konflikt ein, um den jeweiligen Rivalen zu bekämpfen. Doch es sind nicht nur religiöse und wirtschaftliche Gründe, die den Konkurrenzkampf zwischen den Ländern befeuern.

Chance auf Frieden?

Die Fronten zwischen Iran und Saudi-Arabien sind seit langem verhärtet, Gespräche finden kaum statt. Für die Menschen in Syrien ist das fatal, denn sie sind es, die am meisten unter dem Krieg in ihrem Land leiden. Im Mai haben sich die rivalisierenden Länder aber darauf verständigt, ein Außenministertreffen zu arrangieren. Ein erster Schritt in die richtige Richtung?

Über die komplexe Lage auf der arabischen Halbinsel und den Einfluss Irans und Saudi-Arabiens auf den Syrien-Konflikt und die Lage im Jemen haben wir mit Daniel Gerlach, Chefredakteur von Zenith – dem Fachmagazin für den Orient, gesprochen.

Vor dem Hintergrund dieses Kalten Krieges wird sehr viel Hass freigesetzt.Daniel Gerlach