Israel: Ausländische Palästina-Aktivisten am Flughafen gestoppt

Israel hat am Wochenende Dutzenden propalästinensischen Aktivisten die Einreise verweigert. Europäische und kanadische Aktivisten wollten nach Bethlehem, wo sie zur Kampagne „Willkommen in Palästina“ begrüßt werden sollten.

Uri Avnery 

Israelische Sicherheitskräfte haben am Wochenende propalästinische Aktivisten daran gehindert nach Bethlehem zu reisen. Am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv wurden knapp 50 Europäer und Kanadier in Abschiebehaft genommen. Die Solidaritäts-Aktivisten kamen auf Einladung der Initiative „Willkommen in Palästina„, um sich ein Bild von der Lage im besetzten Westjordanland zu machen.

Ziel ist es, auf friedliche Weise auf die eingeschränkte Bewegungsfreiheit in dem Palästinensergebiet aufmerksam zu machen. Zuvor hatten israelische Behörden an Fluggesellschaften „schwarze Listen“ mit hunderten Namen von unerwünschten Personen geschickt. Die Begründung: Es handele sich um „pro-palästinensische Radikale“.

Wer diese Passagiere dennoch befördere, müsse mit Sanktionen rechnen, hieß es. Tatsächlich sind von den erwarteten 1500  Teilnehmer von „Willkommen in Palästina“, nur circa 30 in Bethlehem angekommen. In Brüssel und Paris hat es auf den Flughäfen spontane Demonstrationen gegeben.

Die Organisatoren von „Willkommen in Palästina“ erklärten, es handle sich um eine illegale Prozedur von Seiten Israels. Israel dagegen sah die internationalen Aktivisten als „Gefahr für die öffentliche Ordnung“. Über das Vorgehen Israels haben wir mit Uri Avnery gesprochen. Er ist israelischer Journalist und Friedensaktivist.


Die ganze Sache ist für viele Israelis vollkommen lächerlich. – Uri Avnery