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EU: Aufwind durch Brexit

Die Zustimmung zur Europäischen Union fährt Achterbahn. Den Tiefpunkt hat die Diskussion im vergangenen Sommer mit dem Brexit erreicht. Wie sieht es aber ein Jahr später aus?

Achterbahnfahrt

Nur ein Land scheint immer Lust zu haben: Polens Fürspruch für die Europäische Union ist gleichbleibend gut. Die Umfragewerte fallen laut einer Studie vom Pew Research Center dort nie unter 65 Prozent.

Insgesamt haben die Polen viel von der EU gehabt. Sie bekommen viele EU-Gelder und haben ihr Land seit dem Beitritt auch modernisiert. Andererseits sind viele Polen ins Ausland gegangen, um dort für ihre Verhältnisse ganz gut bezahlte Jobs zu bekommen. – Benjamin Fredrich, Katapult-Magazin

In Deutschland, Spanien, Frankreich und Großbritannien hingegen geht es auf und ab. Die vier Länder entwickeln sich sehr ähnlich. Neben der großen Brexit-Diskussion 2016 sticht auch 2013 ein Tiefpunkt ins Auge.

Der stärkste Ausschlag, den man erkennen kann, der ist in Spanien. Ich würde vermuten, dass das die Ausläufer der Finanzkrise sind. – Benjamin Fredrich

Europäische Union in der Kritik

Vor einem Jahr war die Diskussion um die Europäische Union auf dem Höhepunkt und die Umfragewerte am Tiefpunkt. Die Bürger Großbritanniens haben sich bei der Abstimmung für den Austritt aus der Union entschieden. Politiker anderer Länder wollten dem Beispiel folgen: In Frankreich, Polen und Tschechien beispielsweise wurden die Stimmen der EU-Gegner immer lauter. Bald zeichnete sich aber ab, das ein „Polexit“ eher unwahrscheinlich ist. Tschechien hatte hingegen vor allem Probleme mit der Flüchtlingspolitik der EU.

Ja zur EU

Seit dem Brexit sind die Umfragewerte wieder gestiegen. Anders als zunächst angenommen, steigt wieder die Zustimmung für die Europäischer Union. Selbst die Bürger Großbritanniens scheinen sich nicht mehr ganz sicher zu sein. Derzeit sprechen sich mehr als die Hälfte der Befragten für die Union aus.

Die könnten jetzt mit ganz viel Selbstbewusstsein sagen, wir wollen nicht zur EU gehören. Das scheint aber nicht der Fall zu sein und das, obwohl die Wirtschaft Großbritanniens seit der Brexit-Abstimmung gewachsen ist. – Benjamin Fredrich

Benjamin Fredrich vom Katapult-Magazin hat detektor.fm-Moderatorin Carina Fron erklärt, wie sich die die Stimmung gegenüber der EU enwickelt.

Wirklich nachhaltig wäre so eine positive Kurve, wenn die Kritikpunkte angegangen werden würden und zum Beispiel große Konzerne nicht steuerfrei in der EU wirtschaften dürften.Benjamin FredrichFoto: Katapult-Magazin 

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