Konflikt in Syrien – Ist der Giftgas-Einsatz Kalkül der Rebellen?

Die USA sind sich sicher: das Regime von Baschar al-Assad soll Chemiewaffen eingesetzt haben. Doch manche Experten hegen deutliche Zweifel daran – und vieles spricht in der Tat dagegen. Bereiten die USA den argumentativen Boden für einen Einmarsch? Oder werden sie nur ihrer Rolle als Ordnungsmacht in der Welt gerecht?

Prof. Günter Meyer 

Hunderte Menschen wurden getötet, Tausende verletzt, als Ende letzter Woche in einigen Vororten von Damaskus Giftgas auch gegen die Zivilibevölkerung eingesetzt wurde. Die syrischen Rebellen beschuldigen das Assad-Regime, den Anschlag verübt zu haben.

Das hingegen weißt alle Anschuldigungen von sich und bezichtigt wiederum die Rebellen, den Massenmord inszeniert zu haben, um die USA zum Eingreifen zu zwingen.

Wer verantwortlich ist, konnten auch UN-Beobachter im Lande nicht abschließend klären. Trotzdem bereiten die USA und Großbritannien offenbar einen Militärschlag gegen das Regime vor.

Assad-Clan flieht – doch Zweifel bleiben

Heute wurde berichtet, dass viele Mitglieder prominenter Familien des Assad-Clans die Küstenstadt Latakia vom dortigen Flugplatz verlassen haben sollen.

Jemand, der deutliche Zweifel an der Argumentation der USA hat, ist Professor Günther Meyer. Er ist Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt an der Universität Mainz. Mit ihm sprechen wir über die Frage, wem ein Giftgaseinsatz eigentlich nutzen würde.

Es war ein Massenmord, der nur deshalb verübt worden ist, um [ihn] dem Regime in die Schuhe zu schieben.

Redaktion