Krautreporter-Wochenrückblick | AfD, Rassismus, Alleinerziehende, Hartz IV

Was haben wir gelernt?

In den USA eskaliert der Konflikt zwischen Afroamerikanern und Polizisten, in der AfD eskaliert der Konflikt um Wolfgang Gedeon und eine neue Studie belegt den Konflikt zwischen Alleinerziehenden und Hartz IV. Was haben wir in dieser Woche gelernt?

Weiterer Akt im Drama der AfD

Die AfD zerfleischt sich selbst. Das ist keine alte Meldung, sondern entspringt den Schlagzeilen dieser Woche. Der Machtkampf innerhalb der Partei setzt sich nun auch auf Landesebene fort.

In Baden-Württemberg ist ein bitterer Streit entstanden, schon wieder spalten sich einzelne Mitglieder von ihrer Partei ab. Der Streit um die antisemitischen Äußerungen des Abgeordneten Wolfgang Gedeon gipfelt nun in der Spaltung der Fraktion. Jörg Meuthen führt die neue Fraktion „Alternative für Baden-Württemberg“ nun an.

Weiterer Akt im Drama um Rassismus und Polizeigewalt

Die Bilanz dieser Woche in den USA ist deprimierend: erneut von Polizisten erschossene Afroamerikaner, fünf ermordete Polizisten. Der Streit um Rassismus und Polizeigewalt scheint seinen traurigen Höhepunkt erreicht zu haben.

Lange Zeit wurde ignoriert, dass dunkelhäutige Menschen drei Mal häufiger von Polizisten getötet werden als Weiße. Doch mittlerweile lässt sich diese Tragödie kaum noch ignorieren, in den Staaten ist ein Kampf zwischen der Justiz und der (afroamerikanischen) Gesellschaft losgebrochen. Die Gräben innerhalb der Bevölkerung werden immer größer, befeuert durch die laschen Waffengesetze – und Populisten wie Donald Trump scheint es mittlerweile unmöglich, das Problem überhaupt in den Griff zu bekommen.

Weiterer Akt im Drama um Alleinerziehende

Alleinerziehende sind besonders häufig von Hartz IV und Armut betroffen. Das sorgt nicht nur jetzt für Probleme, sondern auch im Alter. Somit wird eine weitere Personengruppe zum Opfer der Hartz-Reform.

Eine neue Studie belegt, dass die Sozialpolitik es nicht schafft, Armut zu bekämpfen – die Familienpolitik regiert an der Realität vorbei. Mittlerweile ist jede fünfte Familie eine „Ein-Eltern-Familie“ – reagiert wird auf diesen Wandel jedoch so gut wie gar nicht. Erst kürzlich sollte Hartz IV sogar noch verschärft werden, die Folgen wären vor allem für alleinerziehende Mütter fatal gewesen.

Über den Atlantik hinweg beobachtet Krautreporter Christian Fahrenbach die Geschehnisse in Deutschland. Aus New York City hat er mit detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser diskutiert: Was haben wir diese Woche gelernt?

Nach den Ereignissen gibt es in den USA nochmal eine ganz andere Form des Entsetzens – Wut und Resignation.Christian Fahrenbach 

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