Krautreporter–Wochenrückblick | G20-Nachlese, Trump Jr., Eisberg

Was haben wir gelernt?

Auch nach einer Woche hält die Kritik am G20-Gipfel an. Währenddessen fliegt ein geheimes Treffen von Donald Trump Jr. mit einer Kreml-Anwältin auf. Und in der Antarktis bricht ein riesiger Eisberg vom Festland ab.

G20-Gipfel: Krawalle und Ärger

Die Aufregung und Diskussionen über den G20-Gipfel in Hamburg reißen auch in dieser Woche nicht ab. Vielmehr bekommen sie quasi täglich neues Futter. Hunderte Polizisten sind verletzt worden, Barrikaden haben gebrannt, Geschäfte sind geplündert worden.

Kritik gibt es nun von verschiedenen Medien. Die Polizei hätte nicht professionell deeskaliert, die Politiker hätten nur zugesehen, die gewaltbereiten Linksextremen hätte man besser überprüfen und in Schach halten müssen. Die Lage bleibt erst einmal verworren. Offenbar wollen sich viele in dieser Debatte mit Kritik gegenseitig überbieten.

Trump Jr.: Landesverrat?

Mitten im Wahlkampf potenziell belastbares Material über Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton? Da konnte Donald Trump Jr., Empfänger einer Mail mit Insiderinformationen, offenbar nicht „nein“ sagen. Doch er hat nicht nur einem Treffen mit der russischen Kreml-Anwältin Natalia Wesselnizkaja zugestimmt, er hat auch noch den damaligen Wahlkampfmanager Paul Manafort und seinen Schwager Jared Kushner mitgenommen.

Juristisch kann man sich schon strafbar machen, wenn man überhaupt auf so ein Angebot eingeht. – Christian Fahrenbach, Krautreporter

Das Suchen nach belastendem Material über politische Gegner ist in us-amerikanischen Wahlkämpfen üblich. Ein Gesetz verbietet allerdings, dass Nicht-US-Bürger in einer Wahlkampagne involviert sind. Jetzt stellt sich die Frage, ob sich Donald Jr. politisch und juristisch strafbar gemacht hat. Von Verschwörung, Beeinflussung des Wahlkampfes und sogar Verrat ist die Rede. Nun soll der Geheimdienstausschuss des amerikanischen Senats den Fall aufklären.

Eisberg bricht ab: Klimawandel?

Das schon vor Monaten von Wissenschaftlern vorhergesehene Szenario ist eingetreten: In der Antarktis hat sich ein riesiger Eisberg vom Festland gelöst. Ein kilometerlanger Riss hat das Larsen-C-Schelfeis am Südpol gespalten und sich so schnell vorangefressen, dass ein Abbrechen unausweichlich war. Der Eisberg misst fast 6.000 Quadratkilometer und ist damit doppelt so groß wie das Saarland.

Für Laien und viele Klimaforscher ist das Kalben des Eisbergs ein Zeichen für die massiven Veränderungen durch den weltweiten Klimawandel. Andere Geologen sind vorsichtiger und verweisen darauf, dass es viele Ursachen geben kann, warum ein Eisberg abbricht. Wichtig ist nun auf jeden Fall, was mit dem Rest des Eisberges passiert.

Über diese drei Themen der Woche hat Christian Fahrenbach von den Krautreportern mit detektor.fm-Moderatorin Anna Corves gesprochen.

Geologen sind vorsichtiger. Sie sagen, es ist jetzt wichtiger zu beobachten, was mit der übrigen Eisfläche passiert, ob diese noch weiter abschmilzt.Christian Fahrenbach 

Redaktion: Josefine Farkas