Krautreporter-Wochenrückblick | Trump und Aleppo

Was haben wir gelernt?

Während die Situation in Aleppo immer dramatischer wird, schlagen sich Clinton und Trump verbal die Köpfe ein. Mit Krautreporter Christian Fahrenbach lassen wir die Woche Revue passieren.

Trump hat Gewichtsprobleme

Mehr als 81 Millionen Amerikaner haben das Fernsehduell zwischen Donal Trump und Hillary Clinton verfolgt. Die Umfragen sehen Clinton als klare Gewinnerin der Debatte. Nur 16 Prozent glauben, dass Trump profitiert hat.

Dabei hat sich der Unternehmer zunächst gar nicht so schlecht geschlagen. In der ersten halben Stunde hat er Clinton zweimal mit voller Breitseite erwischt. Er stellte heraus, dass die frühere First Lady bereits lange Zeit in der Politik tätig ist und dennoch bislang keine wirklichen Veränderungen gebracht hat. Außerdem besäße sie zwar Erfahrung, aber keine positive.

In der zweiten Hälfte schlug Clinton jedoch zurück. Das Problem: Trumps frauenverachtende Seite ist ihm mal wieder im Weg. Clinton musste lediglich einen Namen nennen: Alicia Machados. Die ehemalige Schönheitskönigin war von Trump, dem damaligen Besitzer der Miss-Universe-Firma, brutal beleidigt und niedergemacht worden. Angeblich sei sie ihm damals zu dick gewesen. Sympathiepunkte hat er damit auf jeden Fall nicht gesammelt.

Doch wie üblich hat es sich Trump auch nicht nehmen lassen, sich selbst zu gefährden. Seine Schniefnase gab Anlass zu allerlei Theorien: von Schnupfen bis Kokain.

Schutt und Asche

Es kann gar nicht schlimmer werden und dennoch tauchen täglich neue schockierende Bilder aus Aleppo auf. Das Problem: Russland unterstützt das syrische Regime und damit die Kämpfer, die die Stadt umzingelt haben. Momentan sind 300.000 Menschen in der Stadt eingekesselt, 100.000 davon Kinder. Seit Beginn des Krieges sehen wir derzeit die heftigsten Angriffe. Schätzungsweise 1.700 Bomben wurden abgefeuert – Tendenz steigend.

Dazu ist die Versorgung der Bürger massiv gestört. Momentan gibt es gerade mal 29 Ärzte, die sich um die unzähligen Verletzten kümmern. Eine Situation, die auch beim UN-Sicherheitsrat für Fassungslosigkeit sorgt.

Der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, so ein bisschen der wichtigste Diplomat der Welt, benutzt Worte, die inzwischen einfach undiplomatisch sind. Also er sagt, es ist wie ein Schlachthaus. – Krautreporter Christian Fahrenbach

Über die wichtigen politischen Themen dieser Woche hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Krautreporter Christian Fahrenbach gesprochen.

Wenn ich in 50 Jahren sterbe, werde ich nicht denken: Gut, dass ich mich 2016 so lange, schön und ausgiebig mit Donald Trump beschäftigt habe.Christian Fahrenbach 

Redaktion: Carina Fron

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