Krautreporter – Wochenrückblick | G20-Kritik, Venezuela, Jefta

Was haben wir gelernt?

Die G20-Proteste sind im vollen Gange, aber was sind eigentlich die wichtigsten Kritikpunkte der friedlichen Gegner? In Venezuela haben außerdem Anhänger des Präsidenten Nicolás Maduro im Kongress Oppositionspolitiker verprügelt. Einigung dagegen gibt es zwischen Japan und der EU für Jefta.

Das 1×1 des G20-Gegners

Proteste, Demonstrationen und Ausschreitungen. So ist der G20-Gipfel in Hamburg gestartet, bevor Bundeskanzlerin Angela Merkel ihn überhaupt offiziell eröffnet hat. Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei sind Feuerwerkskörper, brennende Autos und Wasserwerfer fast schon normal. Doch die grundlegenden Kritikpunkte verschwinden oft hinter den Randalen.

Niemand hat je demokratisch abgenickt, dass diese Länder zusammen wichtige Entscheidungen treffen sollen. – Christian Fahrenbach, Krautreporter

Denn die Gegner zweifeln nicht nur die Legitimität des Gipfels an. Sie kritisieren auch die Unterdrückung durch repressive Regierungen.

Kein schöner Feiertag für Venezuela

In Venezuela rumort es schon seit längerer Zeit. Jetzt ist es wieder zu einem besonders heftigen Zwischenfall gekommen. Anhänger des sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro haben am Nationalfeiertag in Venezuela das Parlament gestürmt und oppositionelle Abgeordnete verprügelt. Das Parlament wird seit den letzten Wahlen 2015 von der Opposition dominiert, wogegen Präsident Maduro immer wieder vorgeht. Durch verschiedene Dekrete regiert er am Parlament vorbei und verursacht so immer neue Proteste.

Das Land ist in einem desolaten Zustand. Obwohl es weltweit das Land mit den größten Ölvorräten ist, haben viele der Einwohner nicht einmal genug zu essen. Das befeuert die sowieso schon hitzige Stimmung noch mehr. Seit April sind in dem Machtkampf schon 91 Menschen ums Leben gekommen.

Jefta – Japan EU Free Trade Agreement

Die Europäische Union und Japan haben sich im Grundsatz auf das neue Freihandelsabkommen Jefta geeinigt. Das Abkommen soll 2019 in Kraft treten. Wenn das Abkommen tatsächlich zustande kommt, wäre damit der Start für die größte Freihandelszone weltweit gesetzt. Denn durch die Verbindung von Japan und der EU würden 30 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts und 40 Prozent des weltweiten Handels vereint werden.

Doch natürlich gibt es auch Kritik. Denn die bekannten Probleme, die Gegner schon bei TTIP angeprangert haben, zählen auch für Jefta. So sehen viele die europäischen Standards für Umwelt und Verbraucher in Gefahr.

Was uns diese Woche beschäftigt hat, hat wie jede Woche Christian Fahrenbach von den Krautreportern dem detektor.fm-Moderator Eric Mickan erklärt.

Jefta ist letztlich auch so ein Freihandelsabkommen wie wir das auch von TTIP kennen.Christian Fahrenbach 

Redaktion: Roberta Knoll