Krautreporter-Wochenrückblick: Zypern und Trump

Was haben wir gelernt?

Der eine will eine Mauer bauen, die anderen wollen eine einreißen: Trump wird Präsident der USA und die Bewohner der Insel Zypern möchten sich nach über 40 Jahren wiedervereinigen. Der Wochenrückblick mit Krautreporter Christian Fahrenbach.

Vereintes Zypern

Die kleine Insel Zypern schwimmt mit ihrem Kurs gegen den Strom der Abschottung und sucht die Annäherung. Die Vertreter beider Seiten machen sich stark für eine Wiedervereinigung des Landes. Vor 42 Jahren hat ein von Griechenland unterstützter Putsch die Insel entzweit. Das nördliche Drittel des Landes wird von türkischen Soldaten besetzt. Die griechischen Zyprioten leben auf dem größeren, südlichen Teil der Insel.

Seit der Spaltung hat es viele – teils militärische – Konflikte gegeben. Für Deeskalation sorgte die UN mit einer neutrale Pufferzone an der Grenze. In den letzten Jahren konnte man sich bereits zur Öffnung mehrerer Grenzübergänge durchringen. Das reichte beiden Parteien aber noch nicht. Deshalb bereiten beide Seiten seit mehr als einem Jahr Verhandlungen vor. In der Schweiz trafen sich nun Nikos Anastasiades, Präsident der Republik Zypern, und sein türkisch-zyprischer Amtskollege Mustafa Akinci, um weitere Details zu besprechen.

Ziel der Bemühungen ist ein föderaler Staat mit zwei politisch gleichberichtigten Bundesstaaten. In einigen Punkten haben sich die Parteien bereits geeinigt. Jetzt gilt es, die letzten sensiblen Fragen zu klären. UN-Generalsekretär und Schirmherr der Verhandlungen Ban Ki-moon ist optimistisch, dass noch in diesem Jahr ein Ergebnis erzielt werden kann.

Trump: Und täglich grüßt das Murmeltier

Ein Ergebnis hat diese Woche bekanntlich auch die US-Präsidentschaftswahl produziert: Donald Trump wird Präsident der Vereinigten Staaten. Die Stimmung in den USA ist geladen, das Volk tief in zwei Lager gespalten. Nach der Veröffentlichung der Wahlergebnisse haben sich viele Politiker und Personen des öffentlichen Lebens versöhnlich gezeigt: Man sei ein Team, erklärte Barack Obama.

Vielen Menschen ist dabei noch unklar, wie das politische Wirken eines offenkundigen Rassisten und Waffenfreundes in der Realität aussehen wird. Die Sitzverteilung in Senat und Kongress wird Einfluss darauf haben, wie viele seiner Wahlversprechen Donald Trump wird einlösen können.

detektor-fm Moderator Kais Harrabi hat mit Krautreporter Christian Fahrenbach über die Schritte zur Wiedervereinigung Zyperns und eine Aussicht auf die Amtszeit von Trump gesprochen.

Also wir haben im Moment nicht viel, aber ein bisschen Hoffnung haben wir – um mit dieser Situation umzugehen.Christian Fahrenbach 

Redaktion: Joachim Plingen

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