Es ist schon beachtlich. Mittlerweile haben wir zwei größere Klima-Bewegungen in Deutschland. „Extinction Rebellion“ gelten als die radikaleren „Fridays for Future“. Sie haben vor einigen Wochen versucht, den Verkehr in Berlin lahmzulegen. Sie brechen Gesetze, bleiben dabei aber friedlich und kooperieren mit der Polizei. Wir haben uns mit ihnen in Berlin zum Gespräch getroffen.
Sie wollten ordentlich Lärm machen. Die Klimaaktivistinnen von Extinction Rebellion haben vor einigen Wochen versucht, Verkehrsadern in Berlin zu blockieren. Das große Chaos ist aber ausgeblieben.
Der Clou: Sie kooperieren dabei mit der Polizei. Mehrere hundert Demonstranten setzten sich zum Beispiel auf große Kreuzungen und lassen sich dann freiwillig festnehmen. Da aber die Polizisten immer nur wenige Menschen gleichzeitig wegtragen können, bleiben Blockaden so für eine Weile bestehen bleiben.
Extinction Rebellion wollen vor allem drei Dinge: Die Bundesregierung solle den Klimanotstand ausrufen und alle politischen Entscheidungen, die den Klimawandel anheizen revidieren. Die Treibhausgasemissionen sollen bis 2025 auf Nettonull sein. Und eine per Losverfahren eingesetzte „Bürger:innenversammlung“ soll über das weitere Vorgehen des Bundes in Klimadingen entscheiden.
„Mission Energiewende“-Redakteur Christian Eichler hat sich in Berlin mit Annemarie Botzki von Extinction Rebellion getroffen, mit ihr zurück auf die Protestwoche geblickt und sie auch mit Kritik an der Bewegung konfrontiert.