Bei der Eröffnungszeremonie der Klimakonferenz der UN in Glasgow appelliert Mia Mottley, die Premierministerin des Karibikstaates Barbados, an die Weltgemeinschaft wirklich alles zu geben. Sonst seien zahlreiche Völker zum Tode verurteilt. Noch bis Ende dieser Woche verhandeln fast 200 Staaten über eine gemeinsame Klimapolitik. Eine Zwischenbilanz.
Seit fast 30 Jahren veranstaltet die UN eine jährliche Klimakonferenz. Zentrales Thema bei dem diesjährigen Treffen in Glasgow ist die Verhandlung von konkreten Maßnahmen, mit denen die Ziele des Pariser Abkommens umgesetzt werden sollen. Die UN-Staaten hatten sich 2015 darauf geeinigt, die Erderwärmung bis 2100 auf 1,5 — und allerhöchstens 2 Grad — im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Schon lange fordern Kritikerinnen und Kritiker dabei mehr Tempo. So auch die Wissenschaftlerin Ploy Achakulwisut vom Stockholm Environment Institute. Sie ist Mitautorin des „Production Gap Reports“, den die UN seit 2019 veröffentlicht.
Trotz großer Differenzen und Streit konnten sich die Länder bereits auf ein paar Maßnahmen einigen. So haben sich fast 100 Staaten einer Initiative angeschlossen, die den Ausstoß des Treibhausgases Methan verringern will. Allerdings sind große Emittenten wie etwa China und Russland nicht dabei. Außerdem haben mehr als 40 Staaten angekündigt, aus der Kohle auszusteigen. Doch auch hier fehlen wichtige Länder wie die USA, Indien und Australien. Reimund Schwarze spricht in diesem Zusammenhang von „Charme-Initiativen“ verschiedener Industrie-Nationen.
In der aktuellen Folge von „Mission Energiewende“ ziehen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und detektor.fm-Redakteurin Alea Rentmeister eine Zwischenbilanz zur Weltklimakonferenz in Glasgow. Einblicke darüber, welche Rolle die Klimakonferenz spielt, bekommen sie von Ploy Achakulwisut vom Stockholm Environment Institute und von dem Umweltökonom Reimund Schwarze vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung.