Schutz vor Cyber-Angriffen: “Deutschland ist sicher nicht Klassenbester”

Der Bund hat ein „Nationales Cyber-Abwehrzentrum“ eingerichtet. Das soll Netz-Attacken auf die Bundesrepublik verhindern. Kritiker bezweifeln seine Schlagkraft und sehen Deutschland als späten Nachzügler.

Wir alle haben uns daran gewöhnt, dass uns Computer und das Internet das Leben erleichtern. Nicht zuletzt ermöglicht die Technologie Dinge wie unser Internetradio überhaupt erst.

Aber das Netz ist natürlich nicht per se gut, sondern bietet auch Missbrauchsmöglichkeiten. Der erste politisch motivierte Cyberkrieg liegt nach Ansicht vieler Experten vier Jahre zurück. Damals waren die Computersysteme in Estland Ziel der Attacken: die Server der Regierung, der Tageszeitungen und der größten Bank im Land. Teile der Infrastruktur brachen zeitweise komplett zusammen. Das war ein Warnschuss für andere Staaten, sich gegen solche Attacken aus dem Netz zu schützen.

Klaus Jansen 

Seit April gibt es in Deutschland nun das „Nationale Cyber-Abwehrzentrum“, eine Kooperation zwischen Bundeskriminalamt, dem Bundesnachrichtendienst und dem Verfassungsschutz. Ziel der insgesamt 10 Experten: Netz-Attacken auf die IT-Infrastruktur des Bundes und der Wirtschaft abzuwehren. Gerade erst eingerichtet, gibt es aber schon Kritik am NCAZ.

Die Bundesrepublik ist sicher nicht Klassenbester beim eigenen Schutz vor Cyberattacken.

Darüber haben wir mit Klaus Jansen gesprochen. Er ist Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter.

Im Interview erklärt er, warum das Know-How der Bundeswehr in die Arbeit beim NCAZ einbezogen werden müsste und warum es sinnlos wäre, einen IT-Spezialisten vom Chaos Computer Club zum Kriminalbeamten zu machen.