Schwerpunkt: Der neue Staat Südsudan – von Angst und Hoffnung

Am vergangenen Wochenende hat der Südsudan seine Unabhängigkeit ausgerufen. Neben zahlreichen Konfliktherden trägt der junge Staat auch viel Potential in sich. Gespräche mit Experten vor Ort und in Deutschland über die Zukunftschancen des neuen Landes.

Bilder von euphorisch feiernden Menschen gingen an diesem Wochenende um die Welt. Der Südsudan ist unabhängig, die Südsudanesen nach fünf Jahrzehnten Rebellion gegen den Norden und zwei blutigen Bürgerkriegen frei. Das – und der Fakt, dass das Land über reichlich Ölquellen verfügt – ist im Grunde aber schon alles, was wir über den neuen afrikanischen Staat wissen. Wieso der Sudan auch als „Brotkorb Afrikas“ bezeichnet wird und welche weltpolitischen Machtinteressen den Norden und Süden bestimmen, hat Franziska Hendreschke zusammengetragen.

 

Von Ängsten & Konflikten…

Björn Zimprich 

Während die Südsudanesen euphorisch ihren eigenen Staat feiern, diskutieren Experten über die Konfliktherde im neuen Land. Denn die sind mannigfaltig und reichen vom Streit über Ölreserven bis hin zu ethnischen Auseinandersetzungen.

Ob die Euphorie in der südsudanesischen Hauptstadt Juba bereits abgeebbt ist und mit welchen Gefühlen die Bevölkerung in die Zukunft blickt, darüber haben wir mit Björn Zimprich gesprochen. Er ist Projektkoordinator des „Forums Ziviler Friedensdienst“ und Autor bei „Zenith – der Zeitschrift für den Orient„, seit gut einer Woche in Juba und hat am Wochenende der Unabhängigkeitsfeiern beobachtet.

 

… und Hoffnungen & Chancen

Peter Schumann 

Die Unabhängigkeitsfeiern halten im privaten Leben der südsudanesischen Bevölkerung weiterhin an. Doch bald geht es an den Aufbau des Staates.

Welche Zukunftsperspektiven das Land tatsächlich hat, haben wir Peter Schumann von der Universität Konstanz gefragt.

Er beschäftigt sich wissenschaftlich mit den Konflikten im Sudan und war bis August 2007 für die „United Nations Mission in Sudan“ im Südsudan.