Stadtgespräch: Milliardengrab – Aufregung um den Leipziger City-Tunnel

Der unterirdische City-Tunnel in Leipzig soll 2013 nach mehr als zehn Jahren Bauzeit fertig werden. Bis dahin wird er etwa eine Milliarde Euro gekostet haben. Viele sehen kaum noch einen Nutzen in der Großbaustelle.

Bereits 2003 wurde mit dem Bau des „City-Tunnel Leipzig“ begonnen. Das Ziel: Der Durchgangsverkehr soll erleichtert und beschleunigt werden. Bisher fließt er über Umwege, weil Leipzig einen Kopfbahnhof hat. Deshalb wurden unter der Innenstadt zwei Röhren gebohrt. In ihnen sollen später einmal S-Bahnen und Regionalzüge verkehren. Der ursprünglich angedachte ICE-Fernverkehr hingegen, so liest man, sei schon gar nicht mehr im Spiel. Manche Bürger scherzen gar, Leipzig gönne sich eine U-Bahn – mit vier Stationen.

Denn so viele unterirdische Haltestellen entstehen entlang des Tunnels, der gerade einmal 1438 Meter lang sein wird. Derzeit gibt es folglich auch vier riesige Baustellen im Stadtgebiet – unter anderem mitten auf dem Marktplatz.

Doch nicht nur das verärgert viele Leipziger: Die ursprünglich veranschlagten knapp 572 Millionen Euro haben sich mittlerweile auf 960 Millionen summiert – und das ist nur eine vorläufige Prognose. Zwar fördern unter anderem EU und Bund das Projekt, doch die Mittel sind begrenzt. Deshalb haftet für die Mehrkosten in erster Linie: der Freistaat Sachsen.

Was der Leipziger City-Tunnel bezweckt, wie viel seines eigentlichen Nutzens noch übrig ist und was die Leipziger davon halten, ist Thema des Stadtgesprächs.

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Redaktion