Stadtgespräch | Abheben in Lübeck

Steht Lübeck bald ohne Flughafen da?

Noch läuft der Betrieb am Flughafen Lübeck – aber hinter den Kulissen kriselt es. Die Mitarbeiter warten auf Gehälter, die Stadt auf Pachtbeträge, die Eigentümer sind nicht zu erreichen. Jetzt läuft ein vorläufiges Insolvenzverfahren. Ein Gespräch mit dem Lübecker Bürgermeister über die Situation.

Erst Ende 2012 ist der Flughafen in Lübeck nach langem politischen Streit privatisiert worden. Der Geschäftsmann Mohamad Rady Amar hatte den Flughafen übernommen. Seit Monaten zahlt er keine Pacht mehr und hat seine Anteile nun an einen neuen Eigentümer verkauft. Beide sind nicht zu erreichen.

Vier Interessenten für den Flughafen

Aus der Rückbetrachtung von heute hätte man die ausbleibenden Pachtzahlungen früher als Warnsignal sehen müssen. Aber damals waren wir – auch dadurch, dass der Investor Herr Amar eine Rücktrittsfrist hatte verstreichen lassen – der Auffassung, er würde aus der Situation wieder herauskommen.Bernd Saxe 

Die Stadt ist hoch verschuldet und will den Flughafen nicht übernehmen, ebenso das Land Schleswig-Holstein. Dennoch sind der Notgeschäftsführer Sigmar Weegen und Insolvenzverwalter Klaus Pannen überzeugt, die Insolvenz abwenden zu können. Der Flughafen könne in fünf Jahren wirtschaftlich arbeiten – wenn ein Investor einsteigt. Angeblich gibt es vier Interessenten.

Wie es in Lübeck weitergeht und ob die Stadt überhaupt einen Flughafen braucht, darüber haben wir mit Bernd Saxe (SPD) gesprochen, dem Bürgermeister von Lübeck.