Stand der Brexit-Verhandlungen

Noch 184 Tage bis zum Brexit

Letzte Woche ist Theresa Mays Plan für den Brexit in der EU gescheitert. Auch in Großbritannien wächst der Druck. Kommt es zu Neuwahlen und einem zweiten Referendum? Wir blicken auf die Ereignisse der letzten Wochen.

May scheitert in Salzburg

Bei einem informellen EU-Treffen in Salzburg ist die britische Premierministerin Theresa May gescheitert. Sie hatte dort den sogenannten „Chequers-Deal“ vorgeschlagen. Der sollte unter anderem dafür sorgen, dass Großbritannien weiter zollfrei Waren mit der EU handeln kann. Dieser Plan wurde in Salzburg jedoch abgelehnt. Auch bei der umstrittenen Grenzziehung zu Nordirland konnten sich May und die EU nicht einigen.

Beide Seiten beharren so sehr auf ihre Standpunkte, dass es in naher Zukunft keine Lösung geben wird. – Robert Mudge, Korrespondent der Deutschen Welle

Zweites Referendum oder Neuwahlen?

Nachdem der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan bereits vor mehr als einer Woche eine erneute Abstimmung gefordert hat, diskutiert die Labour Party wieder über ein Referendum. Die Delegierten stimmen am Dienstag über diese Möglichkeit ab. Dabei hat sich die Parteispitze rund um Parteichef Jeremy Corbyn die Option für ein zweites Referendums offen gehalten. Nachdem Theresa May in Salzburg gescheitert ist, stehen auch Neuwahlen erneut zur Diskussion.

Szenario eines „No-Deal“

Doch was bedeutet ein Scheitern der Verhandlung für die Menschen vor Ort? Würde es zu einem „No-Deal“ kommen, wären die bürokratischen Hürden etwa beim Reisen deutlich höher. Auch wirtschaftlich könnten viele Menschen durch einen Austritt ohne Abmachung verlieren.

Der No-Deal wäre wirtschaftlich ein Hammer für Großbritannien, das jetzt schon wirtschaftlich nicht so gut dasteht. – Robert Mudge

Über den Stand der Brexit-Verhandlungen und die britische Innenpolitik hat detektor.fm-Moderatorin Barbera Butscher mit Robert Mudge von der Deutschen Welle gesprochen. Der gebürtige Engländer beobachtet die Verhandlungen seit der Brexit-Entscheidung.

Man sieht inzwischen in sehr vielen Umfragen, dass die Stimmung gekippt ist. Dass viele Menschen, die damals für „leave“ gestimmt haben, inzwischen „remain“ wählen würdenRobert Mudge 

Redaktion: Nora Auerbach