Topf voll Gold | Die „Neue Frau“ inszeniert die Liebe von Mick Schumacher

Mick im Liebestaumel

Mick Schumacher kämpft sich, im Namen seines Vaters, zurück ins Rampenlicht. Nur womit eigentlich? Getan hat der 16-jährige so rein gar nichts. Oder doch? Banalitäten, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern: so sieht sie aus, die deutsche Regenbogen-Realität.

Der neue Stern am Formel4-Himmel: Mick

Vor wenigen Wochen konnten, nein mussten wir feststellen, dass Michael Schuhmachers Andenken Tag um Tag verblasst. Sind doch die Mitgliederzahlen seines Fanclubs sowie die Neuanmeldungen bei der Kartrennbahn seiner Jugend rückläufig. Und auch die Facebook-Likes, der Indikator für Popularität schlechthin, lassen keinen Zweifel: der Stern des einstigen Formel1-Weltmeisters ist am sinken.

Die „Woche der Frau“ verdichtet stichhaltige Indizien, nicht zuletzt die Umbettung des Grabes seiner Mutter, zu einer logischen Beweiskette. Und am Ende steht ein Ergebnis: Michael Schumacher und seine Familie werden den Kampf gegen das Vergessen wohl verlieren.

Ja, er lebt noch…

Und nun können wir erleichtert feststellen: Mick Schumacher kämpft sich, im Namen seines Vaters,  zurück ins Rampenlicht. Nur womit eigentlich? Getan hat der 16 jährige so rein gar nichts…

Einigen Formaten der Gattung Regenbogenpresse kann man vorwerfen, regelmäßig übers Ziel hinaus zuschießen – besonders bei der Kreation ihrer Stories. Doch was „Die neue Frau“ diese Woche als Story verkauft, lässt einen dann doch ziemlich ratlos zurück. Der Titel fragt nach dem „Liebesglück in der Boxengasse?“, und will um jeden Preis eine Verbindung zu seinem Vater Michael herstellen: „Schon sein Vater fand hier [Boxengasse, Anm. d. Red.] die Frau fürs Leben“.

Am Ende des ersten Absatzes kann man dann schon lesen, dass Mick wahrscheinlich noch nichts weiß von seinem Glück. Die neue große Liebe „Gina Maria“ ist wohl eher eine Autogrammjägerin. Eine Doppelseite ‚Nichts‘. Banalitäten, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern. So sieht sie aus, die deutsche Regenbogen-Realität.

Warum Schumis Stern wohl niemals sinken wird, hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt Mats Schönhauer und Moritz Tschermak gefragt. Für ihren Blog „Topf voll Gold“ wühlen sich Mats und Moritz Woche für Woche durch die hiesige Boulevardpresse.

Die Leute lechzen danach, zu erfahren, wie es dem Formel1-Idol geht.Mats Schönauer und Moritz TschermakFoto: privat 

Die Regenbogenpresse in Deutschland ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für ihren Blog Topf voll Gold wühlen sich Mats und Moritz Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Zwei Journalisten auf der vergeblichen Suche nach Seriosität.

Topf voll Gold zum Hören: Jeden Freitag bei detektor.fm und hier als Podcast.

Redaktion: Julia Jirmann