Trump vs. Clinton | Der Endspurt in Zahlen, Umfragen und Prognosen

US-Wahl: Die wichtigsten Prognosen im Überblick

Welcher Staat hat schon gewählt? Was sagen die wichtigsten Prognosen? Und was sagt die Intuition der vielen: die Wettmärkte? Alle wichtigen Vorhersagen zur Frage, wer die US-Wahl 2016 gewinnt, im Überblick.

Die Prognosen: Welcher Staat wählt wie?

Die Karte zeigt eine Prognose auf Basis der aktueller durchschnittlichen Umfragen. Blau steht für die Demokraten (Hillary Clinton), rot für die Republikaner (Donald Trump).

Hell gefärbte Staaten weisen aktuell eine Tendenz auf: zwischen 3,5% und 7% Vorsprung für eines der beiden Lager. Grau zeigt die derzeitigen Battleground States: die heiß umkämpften Staaten mit weniger als 3,5% Abstand zwischen den Kandidaten.


Was sagen die Umfragen?

Es gibt unzählige Umfragen und Prognosen. Doch weil die immer schneller erstellt werden müssen und oft kaum noch auf aktuelle Entwicklungen reagieren können, liegen die einzelnen Umfragen oft ziemlich weit auseinander (genauer erklärt das Christoph Koch im aktuellen „brand eins Magazin zum Hören“). Die Lösung: Aggregatoren. Die führen selbst keine Umfragen durch, sondern schauen sich etliche Umfragen an: und mitteln dann deren Ergebnisse nach einem statistischen Verfahren. Sie konnten so in der Vergangenheit recht genaue Vorhersagen treffen.

Einer der bekanntesten Anbieter dafür ist FiveThirtyEight. Dort sieht man aktuell – Stand: Sonntag abend – Hillary Clinton vorn, mit einer Chance von 64,2%.

Quelle: fivethirtyeight.com / Stand: Sonntag, 6. November 2016.

 

Doch zur Wahrheit gehört auch: die Verlaufskurve zeigt, dass Trump seit dem 19. Oktober konstant zugelegt hat und Clinton seitdem 24 (!) Prozentpunkte verloren hat. Und Meinungsforscher halten Abweichungen von bis zu zwölf Prozentpunkten für möglich.

Wer es genauer wissen möchte: bei RealClearPolitics sind alle Umfragen stets aktuell aufgelistet.


Wenn Clinton und Trump Aktien wären: Was sagen die Wettmärkte?

Neben Umfragen und Wetten gibt es noch eine dritte Möglichkeit, Wahlen vorherzusagen: der Handel mit Aktien. Natürlich rein fiktiv, aber das Prinzip ist das gleiche. Für die teilnehmenden Kandidaten werden Aktien zum Kauf und Verkauf angeboten. Je nach Angebot und Nachfrage entwickelt sich der Preis. Die Kurse zeigen also, was viele Menschen glauben: ob ein Kandidat überbewertet oder unterschätzt wird.

Eine der bekanntesten Prognosebörsen ist der Iowa Electronics Market (IEM) der Universität Iowa. Mehrere US-Wahlen hat man dort schon genauer vorhergesagt, als die Umfragen, erklärt der Journalist Christoph Koch.

Aktuell zeigt der Markt Hillary Clinton vorn. Doch wenn auch hier eine der alten Regeln im Aktienhandel gelten sollte – „Greife nie ins fallende Messer“ lautet sie – dann ist sie noch lange nicht auf der sicheren Seite.

Quelle: Iowa Electronics Market. Stand: Sonntag, 6. November 2016.


Die Swing States

Die US-Wahl hat viele Besonderheiten. Eine davon: The Winner takes All! Wenn ein Kandidat einen Staat gewinnt, bekommt er sämtliche Stimmen der Wahlmänner dort: egal, wie knapp der Ausgang war. Darum kommt den sogenannten Swing States so eine große Bedeutung zu. Das sind die Bundesstaaten, in denen der Wahlausgang kaum vorhersagbar ist und besonders knapp zu werden verspricht.

Eine aktuelle Übersicht über die Umfragewerte in den Swing States findet sich hier.

Redaktion