Trumps Vermächtnis

Die vergiftete Gesellschaft

Donald Trump vergiftet das politische und gesellschaftliche Klima der USA. Auch wenn er die Wahl wohl nicht gewinnen wird, schadet er der demokratischen Kultur, findet Jürn Kruse von der taz.

Trump Meister der Massenpsychologie

Donald Trump beherrscht die Medienberichterstattung, er beherrscht die Massen und er beherrscht den politischen Diskurs. Denn obwohl er laut neuester Umfrage nach all den Skandalen wohl keine reale Chance mehr auf die Präsidentschaft hat, hat er das Land verändert.

Trump hat fast jede Minderheit der Welt beleidigt und das Dichten von Pseudofakten zur Perfektion gebracht. Er hat Teile der Bevölkerung in tiefen Elitenhass getrieben und dem öffentlichen Diskurs in einen Brüllwettbewerb verwandelt.

Die Medien haben Trump unfassbar viel Sendezeit eingeräumt. Sie waren in einem Anfangs langweiligen Wahlkampf froh, dass einer wie Trump auftrat. Sie haben damit ein Monster geschaffen.Jürn Kruse 

Ende des demokratischen Diskurses

Obwohl die Debattenkultur in den USA schon immer etwas lauter und greller war, hat Trump sie zu einer Karikatur eines demokratischen Prozesses gemacht. Er hat Fakten durch Meinungen und das Streben nach Kompromissen durch pure Konfrontation ersetzt.

Der Hass und der Zwiespalt, den er damit gesät hat, spaltet die US-amerikanische Gesellschaft wie wohl selten zuvor. Selbst die Medien als eigentliches Korrektiv in der Debattenkultur tun sich schwer, das Prinzip Trump zu durchbrechen.

Welchen Anteil haben sie an seinem Aufstieg, wie groß ist der Schaden für die amerikanische Demokratie und welche Hoffnung gibt es trotzdem? Das hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit Jürn Kruse von der taz besprochen.


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Redaktion