Übern Teich | Trump und die Atomwaffen

Der Präsidentschaftskandidat schnuppert Macht

Falls Donald Trump US-Präsident werden sollte, hätte er auch Zugriff auf Atomwaffen. Dass er nicht ausschließt, diese auch zu benutzen, hat er nun in Interviews angedeutet. Grund genug für seine Partei, nach einem Ersatz für ihn zu suchen?

Seit Trump sich im Wahlkampf zu den Atomwaffen der USA geäußert hat, quält viele nur eine Frage: Kann der Präsident tatsächlich im Alleingang über einen atomaren Krieg entscheiden  und gibt es wirklich niemanden, der ihn daran hindern könnte?

Atomwaffen und Trump  passt das zusammen?

Tatsächlich gilt: Ohne Rücksprache mit einem Gremium oder mit dem Militär kann der US-Präsident den Atomschlag anordnen. Es gibt kein Kontrollsystem und sein Befehl muss durchgeführt werden. Dafür müssen noch nicht einmal besondere Bedingungen erfüllt sein. Der Angriff könnte auch angeordnet werden, ohne dass die USA überhaupt in Gefahr sind. Auch ein Erstschlag ist so möglich. Und unter Trump möglicherweise sogar denkbar.

There are no restrainst that can prevent a willful president from unleashing this hell. – Bruce Blair, Atomwaffenexperte

In Interviews hat Donald Trump durchscheinen lassen, dass er dem Atomwaffeneinsatz nicht abgeneigt ist: „Ich schließe diese Option nicht aus“, hat er in einer Bürgerfragestunde gesagt.

Dass Trump, dessen hervorstechendste Eigenschaft nicht gerade Besonnenheit ist, bald die Entscheidungsgewalt über Atomwaffen innehaben könnte, finden viele Amerikaner bedenklich. Auch Clinton hat in einer Rede vor der Atomgefahr durch Trump gewarnt.

Plan B für die Republikaner

Die Diskussion über Atomwaffen ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs in der Liste der Trump-Kuriositäten. Nun überlegen sich seine Parteikollegen angeblich einen Plan B. Falls der Präsidentschaftskandidat doch noch aus dem Rennen scheidet, muss immerhin ein Ersatz her. Durch seine Eskapaden in der letzten Zeit verliert der Milliardär immer mehr Unterstützer dennoch scheint ihn das alles nicht zu beunruhigen. Auf Twitter bedankt er sich für den Rückhalt seiner Partei:

Dass er mit seinen Äußerungen provoziert, ist nichts Neues. Aber als er die Eltern eines getöteten Soldaten beleidigte, ging er sogar den eigenen Wählern zu weit. Seine Umfragewerte sind auf nur 40 Prozent gesunken. Aber wird Trump sich deswegen aus dem Wahlkampf zurückziehen und somit doch noch für einen Kurswechsel der Republikaner sorgen?

detektor.fm-Moderator Kais Harrabi hat mit dem US-Experten Alexander Görlach über Donald Trump gesprochen.

Es ist zum ersten Mal jemand in der Nähe dieses roten Knopfes, der eine echte Gefahr darstellt.Alexander Görlach 

Redaktion: Amy Wittenberg