Übern Teich | Wie Orlando den Wahlkampf beeinflusst

Ein Massaker, zwei Deutungen

Überrascht hat es kaum: Sowohl Donald Trump als auch Hillary Clinton versuchen aus dem Massaker von Orlando politisches Kapital zu schlagen. Vor allem Trump sieht sich und seine Islamophobie bestätigt. Der Republikaner fordert jetzt sogar Racial Profiling.

Orlando: Die Woche danach

Es ist eine besondere Woche gewesen, selbst im chaotischen Wahlkampfalltag der USA: Nach den 49 Toten von Orlando haben die beiden Kontrahenten im Rennen um die US-Präsidentschaft auf ihre Weise nach einem Weg gesucht, mit dem Massaker umzugehen. Hillary Clinton zeigte sich mitfühlend und drückte ihre Trauer öffentlich aus. Letzteres tat auch Donald Trump, allerdings schlug bei ihm die Stimmung – wie so oft – schnell in Wut um, und wieder gab es nur noch ein Thema für ihn: der Islam. Dabei sind die Motive des Attentäters weiterhin unklar. Trump sieht im Todesschützen jedoch einen Terroristen – und macht den IS für die Toten von Orlando verantwortlich.

Racial Profiling als Antwort

Nun hat Trump sich sogar dafür ausgesprochen, dass die USA bei Ermittlungen das umstrittene Racial Profiling anwenden – also Kontrollen allein aufgrund der Hautfarbe oder Religion.

Diese Anfälligkeit für Radikalität, die wir gerade in Europa sehen, auch in Deutschland, die macht eben auch vor den USA nicht halt. – Alexander Görlach, Politikwissenschaftler

Wer es geschafft hat, das Attentat von Orlando für seine Zwecke zu instrumentalisieren, das hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler den Theologen und Politikwissenschaftler Alexander Görlach gefragt.

Natürlich kommt das Profiling an, Trump hat ja genug Unterstützer.Alexander Görlach 

„Über’n Teich” – detektor.fm spricht über Amerika. Jeden Montag – auch im Podcast.

Welche Debatten bewegen die USA? Wer wirbelt den Wahlkampf auf? Und wo ticken „die Amis“ einfach anders als wir? Darüber sprechen wir jeden Montag – mit Alexander Görlach.

Redaktion