Umstrittene Kampagne islamischer Salafisten: Gratisexemplare des Korans

25 Millionen Gratisexemplare wollen islamische Salafisten in den kommenden Tagen verteilen. Die Aktion ist umstritten, denn der Verfassungsschutz stuft die Glaubensgruppierung als radikal-islamisch ein.

Samir Falah 

Deutsche Salafisten planen, in 30 deutschen Städten Gratisexemplare des Korans zu verteilen. An sich ist das kein Problem: in Deutschland gelte Religionsfreiheit, argumentieren einige Politiker. Der Verfassungsschutz jedoch ist alarmiert, denn er hat Teile der Bewegung als radikal-islamisch eingestuft. Der Religionswissenschaftler Rauf Ceylan beschreibt die Salafisten als fundamentalistisch: Sie nähmen den Koran wortwörtlich.

Hinter der Aktion „Lies“ steht einer der führenden Salafisten in Deutschland, Ibrahim Abou-Nagie. Im vergangenen Jahr hatte die Staatsanwaltschaft in Köln Anklage gegen ihn erhoben, unter anderem wegen der öffentlichen Anstiftung zu Straftaten.

Wir haben mit dem Präsidenten der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland e.V., Samir Falah, gesprochen, der die Koran-Kampagne für uns einschätzt.