Was wichtig wird | Brexit-Übergangsphase

Kein Zuckerschlecken

Großbritannien wünscht sich eine Übergangsphase nach dem EU-Austritt 2019. Die europäische Union ist dafür, stellt aber klare Bedingungen. Florian Eder von Politico Europe ordnet ein.

Lass uns Freunde bleiben

Manchmal ähnelt der Brexit dem Ende einer Beziehung. Großbritannien und die Europäische Union wollen Schluss machen. Doch wie bei vielen anderen Trennungen, gibt es noch Altlasten. In diesem Fall geht es nicht um den gemeinsamen Hund oder die Wohnung, sondern darum, wie beide eine mögliche Brexit-Übergangsphase nach dem 30. März 2019 gestalten wollen und wie die Zukunft aussieht. Zwei zusätzliche Jahre wollen sich beide geben.

Das könnte nicht nur für klare Verhältnisse nach dem Austritt sorgen, sondern auch Platz für die Überarbeitung von Freundschaften schaffen. Ein Handelsabkommen aller „CETA-Plus-Plus-Plus-Deal“ mit Europa wünscht sich der Vermittler auf Seiten der Briten, David Davis. Ähnlich wie mit Kanada also. Präziser werden die Briten bislang noch nicht. Außerdem wollen sich die Briten auch den USA wieder stärker nähern.

Schwierige Brexit-Übergangsphase

Bis 2020 will das Vereinigte Königreich noch Mitglied des Binnenmarktes sein. Dabei sollen die Briten weiterhin ihre Pflichten erfüllen. Dazu gehört, dass sie sich noch immer an die EU-Regeln halten müssen. Dafür werden den Abtrünnigen allerdings gewisse Rechte abgesprochen. Sie dürfen nur noch an ausgewählten Veranstaltungen der EU teilnehmen und eine beratende Funktion einnehmen. Ein Stimmrecht für Gesetze oder Veränderungen in der EU wird den Briten dabei jedoch versagt.

Dieser Kurs stößt bei den Brexit-Hardliner in der britischen Regierungsfraktion auf Unbehagen. Theresa May könnte damit abermals innerparteiliche Schwierigkeiten bekommen.

Über mögliche Bedingungen für eine Brexit-Übergangsphase hat Florian Eder von Politico Europe mit detektor.fm-Moderatorin Carina Fron gesprochen.


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Redaktion