Die bevorstehende Papstrede im Bundestag erhitzt die Gemüter

Einige Abgeordnete werden morgen nicht im Parlament sitzen, wenn der Papst seine Rede halten wird. Einer von ihnen ist Andrej Hunko. Warum er gegen den Papstbesuch ist, erklärt er im detektor.fm – Interview.

Der Papst spricht im Bundestag und keiner geht hin? Das wird natürlich nicht passieren, wenn Benedikt der XVI. morgen in den deutschen Bundestag kommt. Obwohl alle Parteifraktionen dafür gestimmt haben, als der Papst in den Bundestag eingeladen worden ist, will die Hälfte der Abgeordneten der Linkspartei die Papstrede nicht hören. Auch Teile der Grünen und der SPD haben angekündigt den Besuch boykottieren zu wollen.

Andrej Hunko 

Leere Reihen im Parlament wird es deshalb aber nicht geben: Laut Bundesverwaltung haben bereits viele ehemalige Bundestagsabgeordnete angemeldet zu kommen. „So etwas kennt man eigentlich nur von Diktaturen“, kommentiert Andrej Hunko, Abgeordneter der Linken im Bundestag. Bundesinnenminister Friedrich dagegen hält ein solches Verhalten für „unangemessen“. Es zeuge von „Hochmut und Kleingeistigkeit“, wenn Abgeordnete der Papstrede fernblieben.

Doch was sind die Motive derjenigen, die an diesem Tag nicht in den Bundestag gehen? Das erklärt Andrej Hunko im Interview. Er sitzt für die Linke im Bundestag und ist außerdem Mitglied des kritischen Bündnisses „Der Papst kommt“.