Wochenrückblick | Brexit, „Bloody Sunday“, UN-Umweltbericht

Was haben wir gelernt?

Abstimmungsmarathon in Großbritannien, juristische Aufarbeitung des „Bloody Sunday“ in Nordirland und drei alarmierende Umweltstudien. Christian Fahrenbach ordnet drei wichtige Themen der Woche ein.

Fristverlängerung beim Brexit

Es war die wohl turbulenteste Brexit-Woche nach dem Referendum. Gleich drei Mal mussten die britischen Parlamentarier abstimmen. Am Dienstag gab es dann ein klares Nein für das Austrittsabkommen von Theresa May mit der EU. Tags darauf haben sich die britischen Abgeordneten auch gegen einen No-Deal-Brexit ausgesprochen. Donnerstag gab es dann zum ersten Mal ein Ja. Das britische Unterhaus möchte die EU um eine Verlängerung der Verhandlungen bis zum 30. Juni bitten. Das letzte Wort hat jedoch die EU-Kommission. Denn alle EU-Mitgliedsstaaten müssen einstimmig einer Fristverlängerung zustimmen. Es bleibt also ungewiss, wie es mit dem Brexit weitergeht.

Obwohl wir uns die ganze Woche damit beschäftigt haben, sind wir weiter in so einer Art Zwickmühle. – Christian Fahrenbach, Krautreporter

Enttäuschung für die Angehörigen

Der 30. Januar 1972 ist als „Bloody Sunday“ in die Geschichte eingegangen. An diesem Tag sind in der nordirischen Stadt Derry britische Polizisten auf irische Demonstranten losgegangen. Dabei haben sie 13 Menschen getötet und der Nordirlandkonflikt ist endgültig zu einem blutigen Bürgerkrieg eskaliert. Eine juristische Aufarbeitung gibt es erst jetzt. Diese Woche hat die nordirische Staatsanwaltschaft jedoch gesagt, dass es nur gegen einen von insgesamt 17 identifizierten Polizisten einen Prozess geben wird.

Alarmierende Umweltstudien

Jeden Freitag gehen derzeit tausende Jugendliche für eine bessere Klimapolitik auf die Straße. Sie demonstrieren, damit mehr gegen die Erderwärmung getan wird. Genau in dieser Woche sind drei Umwelt-Studien erschienen. Darunter auch der sechste UN-Umweltbericht. Und der liefert alarmierende Zahlen.

Dieser Bericht geht davon aus, dass es jedes Jahr Millionen Tote wegen Umweltschäden gibt. – Christian Fahrenbach

Über die Themen der Wochen hat detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Christian Fahrenbach von den Krautreportern gesprochen.

Die Polizisten wurden dafür nie angeklagt. Das hatte damit zu tun, dass es noch sehr lange die IRA gab und dieser Nordirland-Konflikt auch mit Terrorzellen sehr blutig weitergeführt wurde. Das hatte dann auch damit zu tun, dass Großbritannien sich lange nicht entschuldigt hat.Christian Fahrenbach 

Redaktion: Maria Zahn