Was ist aus den Bildungszielen für 2015 geworden?

Soziale Kluft auch im Klassenzimmer

Vor sieben Jahren hat die Bundesregierung konkrete Bildungsziele für 2015 beschlossen. Was ist nun eigentlich aus diesen Zielen geworden? Der DGB hat eine Studie in Auftrag gegeben, um dies zu prüfen. Die Ergebnisse sind durchwachsen, zeigen aber ein zentrales Problem.

Mehr Geld in Bildung investieren und die Anzahl der Schulabbrecher senken. Das sind nur zwei der Ziele, die sich die Bundesregierung bis 2015 gesetzt hatte. 2008 hatte sie beschlossen, die Zahl der Schulabbrecher um die Hälfte auf 4% zu senken. Auch sollten mehr Kitaplätze entstehen und die Quote der Studienanfänger gesteigert werden. Dabei wurden konkrete Zielmarken für 2015 festgelegt.

Wurden die Ziele erreicht?

Wenn man sich solche konkreten Ziele setzt, dann muss man sich auch an den Ergebnissen messen lassen. So sieht es der Deutsche Gewerkschaftsbund. Er hat eine Studie in Auftrag gegeben, die die Erfüllung der Bildungsziele überprüfen sollte.  Das Ergebnis ist dabei durchwachsen. So ist die Zahl der Schulabbrecher zwar von 8% auf 5,7% gesunken, bleibt aber von den angestrebten 4% entfernt. Ähnlich ist es bei den jungen Erwachsenen ohne Ausbildung.

Soziale Schieflage trotz erfüllter Ziele

Anders sieht es hingegen bei den Kita-Plätzen und den Studienanfängern aus. In diesen Bereichen wurden die Maßgaben erfüllt. Trotzdem liegt auch hier das Problem im Detail. Matthias Anbuhl vom DGB sagt:

Ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt, dass die soziale Schieflage die Achillesferse unseres Bildungssystems bleibt.

Wie die Bilanz der Bildungsziele ausgefallen ist und was die Ergebnisse für das deutsche Bildungssystem bedeuten, darüber haben wir mit Matthias Anbuhl gesprochen. Er ist Abteilungsleiter für Bildungspolitik beim DGB.

 

Die Schere zwischen Gewinnern und Verlierern im Bildungssystem öffnet sich immer noch und zeigt, dass diese soziale Spaltung ein zentrales Problem unseres Landes ist.Matthias Anbuhl