Zurück zum Thema | Themenwoche Bundestagswahl (1/5)

Corona, und weiter?

Die Coronapandemie hat uns seit anderthalb Jahren fest im Griff. Auch für die nächste Bundesregierung wird das noch wichtig bleiben Was planen die Parteien und was haben sie aus der Pandemie gelernt? Wir haben mit den Jungparteien darüber gesprochen und starten in unsere Themenwoche zur Bundestagswahl.

Gesundheitswesen am Limit

Mit Beginn der Corona-Krise in Deutschland hat sich Gesundheitsminister Spahn noch optimistisch gezeigt: Unser Gesundheitssystem sei gut vorbereitet, hieß es damals. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern stimmt das auch, aber mit steigenden Infektionszahlen sind auch hierzulande viele Krankenhäuser an ihre Grenzen gekommen und das überlastete Pflegepersonal musste teils schwierige Entscheidungen treffen.

Für alle demokratischen Parteien steht also fest, dass Personen in Pflegeberufen, besonders in Krankenhäusern, entlastet werden müssen. Bündnis 90/die Grünen fordern zum Beispiel höhere Löhne, die CDU möchte das Schulgeld für die Ausbildung für Gesundsheitsberufe abschaffen und die FDP setzt auf den Abbau von Bürokratie.

In den Bereichen Soziales und Gerechtigkeit geben wir am meisten Geld aus und trotzdem ist unser Gesundheitssystem überlastet. Ich glaube, es ist wichtig, die Mittel, die wir haben, sinnvoller und weniger in Bürokratie, sondern wirklich in den Institutionen einzusetzen.

Jens Teutrine, Bundesvorsitzender Junge Liberale

Foto: Junge Liberale

Bewältigung zukünftiger Pandemien

Auch wenn für den Virologen Christian Drosten neue Kontaktbeschränkungen im Herbst und Winter vernünftig wären, kommen wir, mit etwas Glück, um einen weiteren harten Lockdown herum. Aber wie wollen die Parteien Deutschland gegen diese und zukünftige Pandemien wappnen?

Für die Linke ist klar: Die Demokratie darf auch trotz Corona nicht eingeschränkt werden und Maßnamen müssen von der Mehrheit der Menschen getragen werden. Ansonsten spricht zum Beispiel auch die SPD davon, Forschung zu stärken und die Grünen wollen neben mehr deutschen Produktionsstandorten für zum Beispiel Masken, gegen die Privatisierung von Krankenhäusern vorgehen.

Dadurch, dass der Anteil an privaten Kliniken steigt, gibt es einen Konkurrenzdruck auch auf die öffentlichen Träger. Ein öffentliches Interesse an einer guten Gesundheitsversorgung muss auch entsprechend öffentlich organisiert werden, und das kostet Geld.

Georg Kurz, Bundessprecher Grüne Jugend

Foto: Elias Keilhauer

In dieser Folge geht es vor allem um die Ansätze für die Verbesserung des Gesundheitswesens und die generelle Pandemiebekämpfung. Darüber haben wir mit Vertretern und Vertreterinnen der Jungparteien gesprochen. Das sind Georg Kurz (Grüne Jugend), Jessica Rosenthal (JuSos), Maximilian Schulz (Linksjugend Solid) und Jens Teutrine (Junge Liberale). Die Junge Union konnte uns leider kein Interview geben. Ihre Positionen kommen im Podcast aber natürlich trotzdem vor.

Redaktion