Medien und Politik sind die öffentlichen Gesichter der Gesellschaft. Bei genauerer Betrachtung vermisst man dort vor allem eins: Diversität. Aber woran genau liegt das und was können wir dagegen tun?
Deutschland ist divers. Jeder vierte Deutsche hat laut Statistischem Bundesamt einen Migrationshintergrund. Schaut man allerdings in die Redaktionsräume und Plenarsäle unseres Landes, zeichnet sich dort ein anderes Bild ab. Eine Recherche der Neuen Deutschen MedienmacherInnen hat ergeben, dass nur sechs Prozent der Chefredakteure und Chefredakteurinnen in regionalen und überregionalen deutschen Medien einen Migrationshintergrund haben. Davon stammt die Hälfte aus direkten Nachbarländern und die andere Hälfte aus anderen EU-Mitgliedstaaten.
Auch in der Politik sieht es nicht anders aus, BPoCs, also Schwarze und alle anderen nicht-weißen Menschen, sind in politischen Ämtern wenig repräsentiert. Das bedeutet natürlich auch, dass ihre Wahrnehmung von strukturellem und alltäglichem Rassismus politisch kaum abgebildet wird, und das, obwohl sie die Betroffenen sind.
Redaktionen und Parlamente können erst diverser werden, wenn das Problem innerhalb der Gesellschaft anerkannt ist. Man habe sich bisher zu sehr auf dem Motto „Der Beste setzt sich durch“ ausgeruht und damit nicht-weißen Menschen selbst die Schuld an mangelnder Repräsentanz gegeben.
Wie man diese Veränderungen in der Politik nicht nur plant, sondern auch umsetzt, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit den Politikerinnen Aminata Touré (die Grüne) und Kim Thy Tong (CDU) gesprochen. Warum deutsche Redaktionen dringend die gesamte Gesellschaft widerspiegeln müssen, das hat Ferda Ataman von den neuen deutschen medienmacher*innen erklärt.