Der neue Bundeshaushalt sieht weniger Geld für die Forschung vor. Forschende wenden sich nun mit Vorwürfen ans Ministerium.
Am 1. Juli wurde der Bundeshaushalt für dieses und nächstes Jahr beschlossen. Damit hat das Kabinett beschlossen, wie viel Geld für was ausgegeben werden soll. Und da gibt es einen Bereich, bei dem wohl deutlich gespart wird: in der Wissenschaft. Das Geld für die Forschung wird weiter gekürzt oder in andere Projekte gesteckt. Betroffen seien unter anderem Forschungsprojekte zur Pandemie und zur Klimakrise.
Einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich jetzt in mehreren offenen Briefen an die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, gewendet. Außerdem vernetzen sie sich online. Wie viele wissenschaftliche Projekte letztendlich betroffen sind, ist aber nicht klar.
Das Ministerium begründet den neuen Haushalt mit einer veränderten Weltlage, die es notwendig mache, Forschung effizienter zu gestalten. Projekte, die zugesagt wurden, sollen aber das Geld noch erhalten.
Betroffene beklagen vor allem die Kommunikation des Ministeriums. Projekte, die schon hätten starten sollen, hätten noch keine Zusage bekommen. Bei anderen Projekten, die schon seit Jahren laufen, kämen plötzlich Absagen.
Warum warten gerade so viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf die Gelder? Darüber spricht detektor.fm-Redakteurin Esther Stephan mit Jens Brandenburg. Er ist Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Welche Folgen solche Sparmaßnahmen haben können, das wissen Regina Ammicht Quinn von der Universität Tübingen und Gerrit Lohmann vom Alfred-Wegener-Institut.