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Wen trifft der Sparkurs in der Wissenschaft?

Der neue Bundeshaushalt sieht weniger Geld für die Forschung vor. Forschende wenden sich nun mit Vorwürfen ans Ministerium.

Kürzungen für den neuen Haushalt

Am 1. Juli wurde der Bundeshaushalt für dieses und nächstes Jahr beschlossen. Damit hat das Kabinett beschlossen, wie viel Geld für was ausgegeben werden soll. Und da gibt es einen Bereich, bei dem wohl deutlich gespart wird: in der Wissenschaft. Das Geld für die Forschung wird weiter gekürzt oder in andere Projekte gesteckt. Betroffen seien unter anderem Forschungsprojekte zur Pandemie und zur Klimakrise.

Einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich jetzt in mehreren offenen Briefen an die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, gewendet. Außerdem vernetzen sie sich online. Wie viele wissenschaftliche Projekte letztendlich betroffen sind, ist aber nicht klar.

Das Ministerium begründet den neuen Haushalt mit einer veränderten Weltlage, die es notwendig mache, Forschung effizienter zu gestalten. Projekte, die zugesagt wurden, sollen aber das Geld noch erhalten.

Uns ist wichtig, dass alles, was bisher bewilligt wurde an konkreten Anträgen, auch zuverlässig weiterlaufen kann.

Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung

Foto: Bundesregierung / Guido Bergmann

Was bedeutet das für die Forschung?

Es ist eine kleine Verschwendung von Zeit.

Gerrit Lohmann, Leiter der Sektion Dynamik des Paläoklimas am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

Foto: Foto: Kerstin Rolfes / Alfred-Wegener-Institut

Betroffene beklagen vor allem die Kommunikation des Ministeriums. Projekte, die schon hätten starten sollen, hätten noch keine Zusage bekommen. Bei anderen Projekten, die schon seit Jahren laufen, kämen plötzlich Absagen.

Wir werden alles daran setzen, diese Katastrophe aufzufangen.

Regina Ammicht Quinn, Leiterin des Bereichs Gesellschaft, Kultur und technischer Wandel an der Universität Tübingen

Foto: Margarete Garbrecht, Tübingen

Warum warten gerade so viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf die Gelder? Darüber spricht detektor.fm-Redakteurin Esther Stephan mit Jens Brandenburg. Er ist Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Welche Folgen solche Sparmaßnahmen haben können, das wissen Regina Ammicht Quinn von der Universität Tübingen und Gerrit Lohmann vom Alfred-Wegener-Institut.

Redaktion